Aufgabe
Wegen der hohen Anforderungen an Technologie müssen Leitungen in Omnibussen immer mehr Daten übertragen, zum Beispiel bei Ticketautomaten, Anzeigebildschirmen, Überwachungskameras und vielem mehr. Dabei sind besonders hohe Brandschutzanforderungen an die Kabel zu bedenken. Diese sind in der EU-Norm ECE-R 118.01 geregelt.
Lösung
Mit der ETHERLINE® HEAT 6722 hat Lapp eine besonders leistungsfähige und brandsichere Leitung entwickelt, die die neue EU-Brandschutz-Norm erfüllt. Diese gibt es in drei Varianten: Cat5e, Cat6A und Cat7. Die Leitungen schaffen somit Übertragungsleistungen von einem bis zu zehn Gigabit pro Sekunde. Den Unterschied beim Cat7-Kabel macht die Übertragungsfrequenz, die 1000 Megahertz beträgt, was Vorteile gegenüber dem Cat6A-Kabel mit 500 Megahertz bietet, wenn im Falle von Störungen und Informationsverlusten Datenpakete erneut gesendet werden müssen.
Produkte
Der Innenaufbau der ETHERLINE® Leitung ist mit ihren acht flexiblen verzinnten Kupferleitern der Klasse AWG24, die elektrische Leistungen für kleinere Geräte übertragen, sehr komplex. Je zwei Adern sind zum Paar verseilt, sowie alle vier Paare nochmals. Kabel, die besondere Brandschutzanforderungen erfüllen müssen, bestehen normalerweise aus Polyvinylchlorid (PVC). Doch da diese bei einem Feuer starke Rauchentwicklung verursachen können, setzt die Industrie vermehrt auf Polyurethan (PUR). Denn PUR ist extrem beständig gegen Öl und viele Chemikalien und zusätzlich auch noch widerstandsfähig gegen Abrieb und bei millionenfacher Bewegung. Auch wenn das Material eigentlich schlechtere Brandeigenschaften als PVC hat, ist es den LAPP Ingenieuren nach drei Jahren Entwicklungszeit gelungen, diese auf das PVC-Niveau zu heben. Die PUR-Rezeptur wurde speziell mit Additiven hergestellt, die keinerlei Gesundheitsgefahr darstellen.
Erfolg
Durch diesen neuen Mantel erfüllt die ETHERLINE® HEAT 6722 die Norm ECE-R 118.01 der Economic Commission for Europe, die besonders strenge Flammtests vorschreibt. Außerdem erfüllt sie die Klasse 3 der DIN ISO 6722, der wichtigsten Norm für Kabel in Automobilen. Die Leitung wird daher erfolgreich in vielen Bussen der EvoBus GmbH, einem Tochterunternehmen der Daimler Truck AG, eingesetzt. Im Schnitt sind es jeweils rund 140 Meter der Leitung, die in den Bussen installiert wird. Außerdem gab es bereits Anfragen von Automobilzulieferern, die das Kabel für Prüfstände einsetzen wollen.