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„Und was machen wir, wenn die Sonne mal nicht scheint?“, ist eine der häufigen Fragen, wenn über die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen – in diesem Fall Photovoltaik – diskutiert wird. Die Transition hin zu erneuerbaren Energien hat die sichere und zeitgerechte Energieversorgung zu einer neuen, bisher in dieser Form nicht dagewesenen Herausforderung gemacht. Energiespeichersysteme (ESS) bieten einen technologischen Ansatz, um die Schwankungen von Angebot und Nachfrage zu kontrollieren, die Zuverlässigkeit der Energieinfrastruktur zu erhöhen und sowohl für Energieanbieter als auch Verbraucher effiziente Lösungen zu realisieren.

Daher ist eine Lösung für die durchgängige Nutzbarkeit von Energie aus regenerativen Quellen das Speichern des überschüssigen, beispielsweise tagsüber gewonnenen Solarstroms in einem Energiespeichersystem. Produziert ein Haushalt Strom über Sonnenkollektoren, kann ein angebundenes ESS diesen in einem Akku speichern und bei Bedarf zur Verfügung stellen. Besitzt der Haushalt beispielsweise ein E-Auto, ließe sich dieses damit auch über Nacht laden.

Sauberer Strom wird aufgrund der Klimaschutzbemühungen in allen Bereichen des Lebens relevant – sowohl privat als auch industriell. So steigt entsprechend auch der Bedarf an Stromspeicherung. Doch um diesen zukünftig decken und die Klimaziele erreichen zu können, müssen laut Expert:innen große Speicherkapazitäten aufgebaut werden – laut International Energy Agency (IEA) braucht es weltweit 10.000 Gigawattstunden bis zum Jahr 2040. Das entspricht der Energiemenge, die benötigt wird, um rund 2,86 Millionen Haushalte ein Jahr mit Strom zu versorgen.

Hohe Anforderungen an die Verbindungstechnologie

Es muss also dementsprechend die Anzahl der Energiespeichersysteme erhöht werden. „Wer Energiespeichersysteme produziert, merkt schnell, dass es vieles zu beachten gibt – vor allem bei der Verbindungstechnik“, so John Nijhuis, Project Manager Benelux und ESS-Experte bei LAPP. LAPP ist führender Experte von integrierten Lösungen und Markenprodukten im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie. Ein Kundensegment in den Niederlanden produziert die Grundaufbauten der Speichersysteme in Containern, welche sie später für die weitere Bestückung an die Batteriehersteller schicken. In diesem Grundaufbau muss alles passen – auch die Kabelinstallation erfolgt hier bereits. Doch das ist gar nicht so einfach. „Einerseits gibt es verschiedene Lösungen für unterschiedliche Nutzungsszenarien“, so John Nijhuis. „Ich muss mich also fragen, welches Kabel hat die nötigen elektrischen Eigenschaften für meinen konkreten Anwendungsfall und welche Komponenten kann ich damit verbinden?“. Hinzu kommen entsprechende Zertifizierungsprozesse, die korrekt ablaufen müssen, sowie Anforderungen an den Brandschutz. „Unsere Kunden sind Experten für Speichersysteme, jedoch nicht für die komplexe Verbindungstechnologie dahinter“ erklärt John Nijhuis. Deswegen bitten ESS-Hersteller vermehrt LAPP um Unterstützung.

Diese Unterstützung beginnt bereits weit vor der Lieferung von Kabeln. Um zu wissen, was ein Hersteller für sein ESS-Projekt benötigt, braucht es eine Bestandsaufnahme. „In der Vorprojekt-Phase nehmen wir Kontakt mit verschiedenen Abteilungen des Kunden auf, die für die Produktion relevant sind“, erklärt Yooshin Kim, LAPP Experte für Energiespeichersysteme und Sales Representative in Korea, der einen der wichtigsten ESS Zielmärkte in der Region APAC betreut. In der Regel wird zuerst mit der F&E-Abteilung und dem Designteam über die spezifischen Anforderungen gesprochen, so Yooshin Kim. Geklärt werden muss, an welcher Stelle Komponenten wie zum Beispiel die Batterie oder Batterie-Management-Systeme ihren Platz im ESS-Container haben werden. Daraus geht hervor, welche Leitungen und Verbindungssysteme benötigt werden und – dementsprechend auch –, welche Zertifizierungen diese haben müssen.

Erste ESS-Sonderleitung kam aus Korea

„Als der ESS-Markt ins Rollen kam, gab es schlichtweg noch keine passenden Verbindungslösungen für diese Systeme“, so Yooshin Kim. Es brauchte also ein neues Kabelkonzept. LAPP hat die Entwicklungen bei Energiespeicherlösungen beobachtet und sich zu potenziellen Verbindungslösungen entsprechende Gedanken gemacht. Klar war, dass passende Kabel besonders feuerfest sein müssen, denn von Batterien geht grundlegend eine Brandgefahr aus, weswegen die Kabel keine Brandausbreitung begünstigen sollten. Die Expert:innen von LAPP Korea entwickelten die erste Sonderleitung für Energiespeichersysteme – die LAPP ÖLFLEX® DC ESS SC U – zur Verbindung des Power Management Systems mit der Batterie. Sie ist besonders feuerbeständig und zudem hochflexibel, sodass sie an die vielfältigen Gegebenheiten der ESS-Container angepasst und einfach verbaut werden kann. Die Leitung ist bei LAPP heute weltweit im Einsatz.

Doch LAPP liefert nicht einfach eine Sonderleitung sondern stellt auch die weiteren Bedürfnisse der Kund:innen ins Zentrum. „Wir wissen, dass Kunden neben hohen Qualitätsstandards vor allem zwei Dinge von uns benötigen: Erstens eine möglichst kostengünstige Lösung und zweitens eine schnelle Lieferung“, weiß John Nijhuis. Um den Aufwand für Kunden über den gesamten Prozess hinweg zu reduzieren, setzt LAPP deshalb auf vorkonfektionierte Verbindungslösungen aus dem LAPP Harnessing Solutions System. Kund:innen bekommen damit fertige Kabelkonfektionen geliefert, die sie nur noch an den vorgesehenen Stellen der ESS Container installieren müssen.

In einem standardmäßigen ESS-System können je nach Zweck weitere LAPP Leitungen zum Einsatz kommen. Neben der genannten LAPP ÖLFLEX® DC ESS SC U werden für die Stromversorgung der verschiedenen Kontrollsysteme auch ÖLFLEX® Classic 110, ÖLFLEX® 191 und ÖLFLEX® TRAY 6111 genutzt. Als Datenleitungen kommen UNITRONIC® LiYCY (TP), UNITRONIC® BUS CAN und BUS LD zum Einsatz. Als Ethernet-Leitung eignet sich beispielsweise ETHERLINE® Cat.6A.

ETHERLINE® Cat.6A FLEX FC

Hohe Qualität der Komponenten für eine effiziente Komplettlösung

Die Kombination aus Produkten und Service – sowohl Beratung als Vorkonfektionierung – zeichnet LAPP als zuverlässigen Partner aus. Hersteller von ESS-Systemen werden von Beginn an bei Planungsprozessen durch LAPP begleitet und unterstützt, sodass die passenden Leitungen für die jeweiligen Zwecke im ESS-Container gewählt werden können. Das LAPP Portfolio bietet hier eine umfangreiche Auswahl an Verbindungslösungen. Zudem sparen Hersteller Zeit durch maßgeschneiderte Kabelbäume, die von LAPP fertig geliefert und nur noch an der richtigen Stelle eingesetzt werden müssen.

Komplettlösungen, wie die von LAPP, erleichtern die Arbeit der Batteriespeicher-Hersteller nicht nur, sondern tragen auch unmittelbar zum Erfolg ihrer Lösungen bei. Und wenn Speicherlösungen erfolgreich produziert und eingesetzt werden, ist das letztlich auch ein Erfolg für die Energiewende und den Planeten. Denn mit vielen funktionierenden Batteriespeichersystemen kann auch der produzierte Ökostrom gespeichert und nach Bedarf genutzt werden. Denn auch wenn die Sonne mal nicht scheint, tragen Verbindungslösungen von LAPP dazu bei, dass sauberer Sonnenstrom genutzt werden kann – zum Beispiel für das Laden des eigenen E-Autos.