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Das Bild zeigt den LAPP Rechteckstecker EPIC® ULTRA und visualisiert die Schirmung.
LAPP Rechteckstecker EPIC® ULTRA: Durch die leitfähige Nickelschicht an der Steckeroberfläche wirkt das Steckergehäuse wie ein faradayscher Käfig

Ältere können sich noch erinnern an das nervige Brummen aus dem Radio, wenn die Nachbarn ihre Bohrmaschine eingeschaltet haben. Solche Probleme mit der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) sind dank Digitalisierung Schnee von gestern. Wirklich? Leider nein, denn mit dem Boom der digitalen Kommunikation über diverse Funkstandards und Leitungen sind EMV-Probleme wieder hochaktuell. Vor allem in der Industrie, wo die Automatisierung und damit Elektrifizierung immer noch schneller voranschreitet.

Bei den Ursachen für solche Störungen hat sich wenig geändert. Schlecht geschirmte Verbindungen, insbesondere bei Kabelverschraubungen oder im Stecker, sind häufige Einfallstore. Das lässt sich vermeiden durch eine möglichst große Kontaktfläche zwischen Schirmgeflecht und Steckergehäuse. Am Übergang von der Kabelverschraubung zum Stecker sollte der Kabelschirm rundherum und ohne Lücken aufliegen. Nur dann kann das Steckergehäuse als faradayscher Käfig wirken und Störsignale von außen sicher fernhalten. Außerdem ist es wichtig, dass diese optimale Schirmkontaktierung an beiden Enden des Kabels stattfindet und mit dem Erdpotenzial verbunden ist, denn das schwächste Glied bestimmt, wie gut die Abschirmung ist.

Härchen halten dicht

Wie es richtig geht, zeigt der Rechteckstecker EPIC® ULTRA. Sein Metallgehäuse ist vernickelt, die Dichtung liegt innen, sodass sich die beiden metallischen Gehäuseteile großflächig berühren. Dazu passt die Kabelverschraubung SKINTOP® MS-M BRUSH, denn für ein gut abgeschirmtes Gesamtsystem muss auch der Übergang vom Steckverbinder zum Kabel „dichthalten“. Die Fixierung des Schirms übernehmen tausende von ringförmig angeordneten Bürstenhärchen. In einem einzigen Arbeitsgang wird das Kabel zentriert, fixiert, zugentlastet und hermetisch abgedichtet. Ströme, die durch Störsignale von außen induziert werden, werden über die hoch leitfähige und 360° umlaufende Bürstenschirmung effizient abgeleitet. Das ist besonders für die Übertragung empfindlicher Signale wichtig. Das EMV-Institut hat bestätigt, dass die Abschirmung gegenüber herkömmlichen Lösungen deutlich besser ist.

Das Bild zeigt einen 3D-Querschnitt der Kabelverschraubung SKINTOP® MS-M BRUSH.
SKINTOP® MS-M BRUSH
Das Bild zeigt den Querschnitt der LAPP ÖLFLEX® CONNECT SERVO – Core Line und visualisiert die Schirmung.
ÖLFLEX® CONNECT SERVO – Core Line: 360-Grad-Schirmkontakt für optimale Abschirmung

Blick für den Knick

EMV-Probleme findet man auch dort, wo es am wenigsten erwartet wird: in Schaltschränken. Wenn beispielsweise die Erdungsbänder an den Türen fehlen, leidet die Abschirmung. Oder wenn es im Schaltschrank eng zugeht und Kabel hinter dem Kabelabgang geknickt sind. Wenn dann direkt daneben Powerleitungen mit hohen Strömen vorbeilaufen, können die starken elektromagnetischen Impulse in die schlecht abgeschirmte Leitung streuen und sogar zum Ausfall einer Maschine führen. „Das sind dann die Fälle, wo plötzlich ein Roboter ohne erkennbaren Grund stehen bleibt und man fieberhaft nach dem Fehler sucht, bis man irgendwann auf die nicht fach- und sachgerechte Verlegung stößt“, sagt Lisa Schlingmann, Produktmanagerin bei LAPP. Bei der SKINTOP® MS-M BRUSH sorgt die große Kontaktfläche immer für eine lückenlose Abschirmung, selbst bei bewegten Anwendungen, etwa vorne an einem Roboterarm, wo auf engstem Raum mehrere Power- und Datenleitungen verlaufen.

Pflaster für den Schirm

Eine letzte Unsicherheit bleibt allerdings immer. Wenn während der Montage beim Abmanteln aus Versehen zu tief geschnitten und die Schirmung verletzt wird, leidet die Abschirmwirkung. Dies kann bei einem Fensterschnitt geschehen, wo für bestimmte Anschlussarten nicht das ganze Kabelende entmantelt wird, sondern nur eine schmale Lücke in den Mantel geschnitten wird, um die Schirmung darunter freizulegen. Geht hier etwas schief, muss man das Kabel abschneiden und neu ansetzen, sofern noch genug Restlänge vorhanden ist. Bei geringfügiger Verletzung der Schirmung kann die beschädigte Stelle jedoch mit einem leitfähigen und selbstklebenden Abschirmband repariert werden, sodass das Kabel wieder intakt ist.

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