LAPP
Auf dem Bild sieht man zwei Bienenstöcke von LAPP und den Imker Tobias Miltenberger.
Mit Hilfe der LAPP Bienen soll die Biodiversität im Industriegebiet gefördert werden

Auch auf den Grünflächen rund um den LAPP Firmensitz macht sich der Rückgang der Pflanzenvielfalt bemerkbar: „Als Kinder sind wir immer durch die bunten Blumenwiesen hinter unserem Kabelwerk gesprungen. Heute blüht dort immer weniger. Da müssen wir dagegen steuern. Die Vielfalt an Pflanzen und Tieren sind extrem wichtig, um unsere Ökosysteme zu erhalten“, erklärt Andreas Lapp, Vorstandsvorsitzender der Lapp Holding AG.

Aber was ist zu tun, um den Bienen wieder einen nachhaltigen Lebensraum zu schaffen? Einen Beitrag zur Klärung dieser Frage will auch LAPP leisten. Im Frühjahr 2021 wurden auf Initiative von LAPP auf einer Blumenwiese hinter dem Industriegebiet Vaihingen/Möhringen, in dem die Firma ihren Hauptsitz hat, zwei Bienenvölker angesiedelt. Mithilfe der über 40.000 dort lebenden Bienen und moderner Technologie soll nun in einem Pilotprojekt auch die biologische Diversität im Gewerbegebiet rund um den Firmensitz untersucht werden.

Auf dem Bild sieht man einen Bienenstöcke von LAPP, den Imker Tobias Miltenberger und eine Frau die den Deckel des Stocks mit Bienen in den Händen hält.

Dieses Pilotprojekt stammt vom belgischen Startup-Unternehmen BeeOdiversity. Sie haben sich der Entwicklung ökologischer Lösungen verschrieben, die auf den Erhalt oder die Wiederherstellung der biologischen Artenvielfalt abzielen. Die Bienen liefern bei diesem Pilotprojekt durch das Sammeln von Blütenpollen die Grundlage für die Datenerhebung: Durch das Anfliegen verschiedener Blüten sammeln die Bienen unterschiedlichen Blütenstaub. Aus diesen Pollen lassen sich zahlreiche Informationen ableiten, wie beispielsweise die Pflanzenvielfalt und die Verschmutzung durch Umweltschadstoffe oder andere Substanzen wie Pestizide auf der beflogenen Fläche.

Die Gründer von BeeOdiversity haben ein Verfahren entwickelt, den von Bienen gesammelten Blütenstaub zu analysieren und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten, wie sich die Anzahl der Blühpflanzen erhöhen und somit Lebensraum für bestäubende Insekten schaffen lässt. Die Auswertung der Pollenproben erfolgt mit einer speziell entwickelten Analysesoftware.

Bis Oktober dieses Jahres werden regelmäßig Pollen aus zwei LAPP Bienenstöcken entnommen und untersucht. „Das erste Mal sammelten wir die Pollen Anfang Juni, da blühten noch die Robinien, die Brombeeren und Kornblumen, jetzt kommen noch die Linde und der Klee hinzu“, berichtet Tobias Miltenberger, vom Freien Institut für Ökologische Bienenhaltung und Betreuer der beiden Bienenvölker.

Auf Basis der Pollenauswertung durch BeeOdiversity entsteht ein Bericht mit dem Status quo der Biodiversität im untersuchten Gebiet und es werden Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Immobilien- und Flächennutzungsplanung ausgesprochen. Mit gezielten Maßnahmen, wie zum Beispiel der Begrünung der Gebäudefassaden oder speziellen Blühmischungen für Grünanlagen, soll die Biodiversität im Industriegebiet gefördert werden – ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz.

Übrigens: Künstlerisch gestaltet wurden die Behausungen, im Fachjargon „Beuten“ genannt, von Kindern der Kindertagesstätte Steppkes, in der auch Kinder von LAPP Mitarbeitenden betreut werden. Honig lässt sich jedoch noch nicht „ernten“. „Die jungen Bienenvölker sind gerade dabei, ihre Waben selbst zu bauen. Den Honig benötigen sie zunächst noch selbst. Und weil es in den vergangenen Wochen so kalt war und viel regnete, musste ich die Bienen sogar jede Woche mit Bio-Zuckersirup füttern“, erklärt Imker Tobias Miltenberger. Erst im nächsten Jahr soll es dann Honig von den LAPP Bienenstöcken geben.