LAPP
Auf dem Bild sieht man einen Kühlcontainer für den Covid-19-Impfstoff von L&R Kältetechnik
Kühlcontainer für den Covid-19-Impfstoff von L&R Kältetechnik mit Kabeln von LAPP

Im Dezember sind die Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff von Biontech angelaufen. Getrübt wurden die Hoffnungen durch die Nachricht, dass der Impfstoff bei -70 Grad Celsius gelagert werden muss, nur kurz vor der Impfung darf er in einem normalen Kühlschrank aufbewahrt werden. Biontech liefert den Impfstoff in Boxen, die wie große Thermoskannen funktionieren und den Inhalt einige Tage kühl halten. Aber was machen die Logistikfirmen, die den Impfstoff containerweise per Flugzeug oder Schiff verschicken wollen, wo der Transport also länger dauert? „Gleich als das Problem bekannt wurde, haben wir uns drangesetzt, um eine mobile autarke Lösung zu finden“, sagt Christoph Wiemer, Leiter Vertrieb Sonderanlagen bei L&R Kältetechnik. Mit 150 Mitarbeitern baut der Betrieb in Sundern im Sauerland Kälteanlagen, darunter zur Maschinenkühlung mit Kaltwasser sowie Sonderanlagen für besonders tiefe Temperaturen für die Chemie- und Pharmaindustrie.

Auf dem Bild sieht man 3 verschiedene Innansichten von einem Kühlcontainer.
Blick in die Kühlcontainer

Platz für 3,5 Millionen Impfdosen

Die Idee von L&R: Man nehme einen herkömmlichen Schiffscontainer in 20 oder 40 Fuß Länge und baue eine Kältekammer ein, inklusive Kälteerzeugung und sogar autarker Notstromversorgung mit einem Dieselgenerator oder flüssigem Stickstoff – und das alles in doppelter Ausführung, falls es mal zu einem Ausfall kommt. In einen 40 Fuß langen Standardcontainer passt eine 40 Kubikmeter große Kältekammer mit einer Temperatur von minus 80 °C sowie ein Vorraum mit minus 20 °C, der als Kälteschleuse dient. Der Lagerraum hat schätzungsweise eine Kapazität für bis zu 3,5 Millionen Impfdosen. Je nach Größe und Ausstattung kostet ein Container zwischen 150.000 und 300.000 Euro. Ein Preis, der kleiner ist, als er scheint. Normalerweise verwenden Transportunternehmen für so tiefe Temperaturen dutzende Labortiefkühlschränke, die nicht nur teuer sind, sondern deutlich mehr Strom und Platz brauchen. Die Ankündigung habe große Wellen geschlagen, vor allem in Russland und in Japan, sagt Wiemer. „Unsere Geschäftsführung rechnet damit, dass wir 2021 bis zu 70 Container verkaufen werden. Es gibt bereits jede Menge Anfragen.“

Auf dem Bild sieht man Kabel von LAPP verlegt in einem Kühlcontainer von L&R Kältetechnik.
Seit 20 Jahren verwendet L&R Kältetechnik ausschließlich Kabel von LAPP

Ausschließlich Kabel von LAPP

Seit 20 Jahren verwendet L&R Kältetechnik ausschließlich Kabel von LAPP. „Service, Lieferzeit, Preise – alles passt, wir sind sehr zufrieden“, lobt Wiemer. Und natürlich die Qualität. In den Kälte-Containern müssen die Kabel einiges aushalten, denn es herrschen extreme Temperaturen – sowohl große Kälte als auch Hitze. Durch den Verdampfer etwa fließt das Kältemittel mit einer Temperatur von minus 90 °C. Ventilatoren sorgen dafür, dass die Wärme abfließt. Damit deren Elektromotoren nicht vereisen, werden die Lager beheizt. Die beiden Kompressoren haben eine Leistung von jeweils 20 Kilowatt, hier fließen durch die ÖLFLEX® Classic 110 Ströme von 40 Ampere. Und direkt am Dieselgenerator kann die Temperatur auf über 100 °C steigen, plus wohlgemerkt. Im eisigen Lagerraum, wo es an manchen Stellen bis minus 100 °C kalt sein kann, sind ÖLFLEX® HEAT mit PTFE-Mantel verlegt.

Man sieht die Innansichten eines Kühlcontainer.
Blick in einen Kühlcontainer

Heizung für die Kältekammer

Neben den Leistungskabeln in der Kühlanlage stecken in dem Container noch Leitungen zur Signalübertragung, etwa vom Temperatursensor, der den Frequenzumrichter und damit den Kompressor steuert. Außerdem kann der Betreiber an einer Kundenschnittstelle ein Datenkabel in den Schaltschrank stecken. Darüber hinaus gibt es einige Leitungen, die nicht fürs Kühlen zuständig sind, sondern fürs Heizen. Im Impfstofflager müssen die LED-Leuchtbänder erwärmt werden, weil sie sonst kaputt gehen können. Und die Gummidichtung der Tür zwischen Schleuse und Lagerraum würde sofort einfrieren, eine Person drinnen wäre gefangen und schnell in Lebensgefahr. Deshalb gibt es am Türrahmen eine Heizung sowie Türkontakte, die überwachen, wann jemand den Raum betritt. Die Person, die sich im Tieftemperaturteil des Containers aufhält, muss regelmäßig einen Knopf drücken. Bleibt das Signal aus, ist die Person womöglich in Ohnmacht gefallen, dann wird ein Alarm ausgelöst. Jeder Fehler in der Elektrik könnte Menschenleben kosten, deshalb geht man bei L&R Kältetechnik mit Kabeln von LAPP auf Nummer sicher. „In unsere Angebote schreiben wir nicht nur hinein, welche Eigenschaften die Kabel haben, sondern auch, dass es sich um eine ÖLFLEX® Leitung von LAPP handelt und welcher Typ das ist“, betont Christoph Wiemer. „Unsere Kunden legen darauf Wert.“

Videobild „© L&R Kältetechnik: Coole Lösungen für die Welt made in Germany“

Video: © L&R Kältetechnik: Coole Lösungen für die Welt made in Germany