Lagebesprechung bei den Stadtwerken Tübingen: Michael Ludolf geht mit seinen Mitarbeitern vom Technischen Service die Arbeiten durch, die gerade anstehen. Ein Team rückt gleich in die Nachbargemeinde Ammerbuch aus, wo sie den Prototyp der von den Stadtwerken entwickelten Batteriezug-Ladestation VOLTAP an das örtliche Stromnetz anschließen wollen. Wiederum andere Meister kümmern sich wie schon in den vergangenen Wochen um die Erneuerung der Verkabelung alter Transformatoren im Tübinger Stadtgebiet. „Alles im Zeitplan“, lobt Ludolf, der als Sachgebietsleiter in der Abteilung Technischer Service gemeinsam mit seiner Mannschaft aus Meistern und Monteuren unter anderem für den Betrieb des Stromnetzes der Stadtwerke Tübingen verantwortlich ist.
Herausforderung E-Mobilität
In normalen Jahren verlegen die Stadtwerke jeweils rund zehn Kilometer Mittel- sowie Niederspannungskabel, bei großen Projekten, etwa der Anbindung eines neuen Gewerbeparks, können es auf einen Schlag auch etliche Kilometer mehr sein. Dann baggern die Verlegetrupps der Stadtwerke Straßen und Gehwege auf und ziehen die Kabel in nagetiersichere Rohre. Vor allem die E-Mobilität wird in den kommenden Jahren einen Ausbau der Stromnetze erfordern. In Tübingen sieht man sich bestens vorbereitet. „Im Mittelspannungsnetz sind wir gut aufgestellt“, so Ludolf, „Verstärkungen brauchen wir vor allem im Niederspannungsnetz.“
Wenn die Stadtwerke Tübingen neue Kabeltrassen verlegen oder alte Kabel austauschen, wie derzeit in einigen alten Trafostationen, kann man davon ausgehen, dass die meisten Kabeltrommeln von LAPP kommen. Der Weltmarktführer für integrierte Kabel- und Verbindungssysteme liefert einen großen Teil der Mittel- und Niederspannungskabel. Einmal pro Jahr schreibt Ute Jung, bei den Stadtwerken Tübingen für den Einkauf verantwortlich, die Kabelmengen aus, die in den kommenden 12 Monaten benötigt werden, wobei immer wieder auch Zuschläge an LAPP gehen. Wenn die jeweiligen Bauarbeiten beginnen, ruft Jung die dafür vorgesehene Kabelmenge ab. LAPP liefert seine Kabel dann auf den Betriebshof in der Eisenhutstraße. Eine Just-in-time-Lieferung direkt auf die Baustelle, wie sie LAPP bei anderen Projekten wie dem Bau von Windenergieanlagen praktiziert, sei in Tübingen nicht nötig. „Auf dem Betriebshof haben wir mehr Platz und einen Schwerlastkran, das macht für uns das Handling einfacher“, so Jung.
Lieferketten unter Druck
Dieses Lager könnte künftig eine noch größere Rolle spielen. Durch Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine sind die Lieferketten für viele Produkte unter Druck. „Die Lieferzeiten sind länger geworden“, konstatiert Ute Jung. Möglichen Ausfällen wolle man entgegenwirken durch eine Aufstockung der Lagerbestände. Auf ihre Lieferanten könne sie sich verlassen. „Bei LAPP gab es noch nie Probleme mit der Lieferung.“
Häufig benötigt werden Mittelspannungskabel. Das Kabel besteht aus einem Aluminiumkern mit 150 Quadratmillimetern Querschnitt und einem robusten PE Außenmantel. Immer drei dieser Kabel sind miteinander verseilt, also zu einem Zopf geflochten. Das bringt Vorteile für die elektromagnetische Verträglichkeit, weil sich die elektromagnetischen Felder der drei Kabel gegenseitig aufheben. LAPP liefert die Kabel fertig verseilt auf Trommeln mit Durchmessern von 2,50 Meter, von denen der Strang abgespult und durch ein Leerrohr unter der Erde gezogen wird.
Als Lieferant gesetzt
LAPP und die Stadtwerke Tübingen arbeiten seit mehr als 15 Jahren zusammen. Michael Ludolf, der seit 2012 im Unternehmen ist, kann sich an eine Vor-LAPP-Zeit nicht erinnern. „Wir sind sehr zufrieden mit LAPP und diese Produkte kommen bei uns regelmäßig zum Einsatz“, bestätigt Ute Jung. Nur wo LAPP ein bestimmtes Produkt nicht im Angebot habe, kämen andere Anbieter zum Zug – wobei diese sich an den hohen Qualitätsstandards, wie sie der Weltmarktführer bietet, orientieren müssten.
Qualität sei das A und O bei der Auswahl von Lieferanten. Es ist keine Seltenheit, dass die Kabel ein halbes Jahrhundert oder länger in der Erde liegen, unter den Straßen Tübingens gibt es noch viele aus den 1960er oder 1970er Jahren. „Experimente können wir uns als Unternehmen im Bereich der Versorgungssicherheit beim Material nicht leisten, ein Kabel darf nicht schon nach zehn Jahren kaputt gehen“, betont Michael Ludolf, „und bei LAPP wissen wir, dass wir beste Qualität bekommen.“