LAPP

„Nichts ist so beständig wie der Wandel“ – das Zitat des griechischen Philosophen Heraklit gilt heute mehr denn je in der Intralogistik. Globale Lieferketten verändern sich in immer kürzeren Zyklen, Märkte werden volatiler und Rohstoffe knapper. Gleichzeitig fehlen Fachkräfte, während der Wettbewerbsdruck steigt. Die Folge: Betreiber:innen von Logistiksystemen müssen ihre Prozesse kontinuierlich anpassen, ohne Kompromisse bei Effizienz, Geschwindigkeit oder Qualität einzugehen.

„Wir müssen Intralogistik so gestalten, dass sie sich jederzeit auf neue Anforderungen einstellen kann und zugleich effizient bleibt“, sagt Jan Schlichting, Head of Sales Mobile Robots bei GEBHARDT. „Es geht dabei nicht um punktuelle Verbesserungen einzelner Teilbereiche, gefragt ist ganzheitliches Denken in skalierbaren, modularen Systemen, die sich mit minimalem Aufwand erweitern, umbauen oder neu konfigurieren lassen.“

Auch die Anforderungen an die technische Infrastruktur verändern sich. Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung greifen immer stärker ineinander. Kai Großkinsky, ebenso bei GEBHARDT für den Vertrieb mobiler Roboter zuständig, fasst es so zusammen: „Die Zukunft gehört Lösungen, die Technik, Software und Services intelligent verbinden, und das über den gesamten Lebenszyklus hinweg.“ Nur so lassen sich komplexe Materialflüsse steuern und gleichzeitig neue Effizienzpotenziale erschließen. Partnerschaften wie die mit LAPP, Weltmarktführer für integrierte Lösungen und Markenprodukte im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie, sind für GEBHARDT entscheidend, um diese Ziele zu erreichen.

Was bewegt die Intralogistik?

Der technologische Wandel führt weg von rein stationären hin zu mobilen, skalierbaren Systemen. So übernehmen autonome Roboter, Fahrerlose Transportsysteme und intelligente Shuttles immer mehr Aufgaben in der Intralogistik. Ergänzt wird diese Entwicklung durch KI-gestützte Analysen und datenbasierte Services, wodurch sich Prozesse optimieren und Anomalien frühzeitig erkennen lassen. Es zeigt sich: Der Automatisierungsbedarf steigt.

Für Betreiber:innen ergibt sich daraus ein eindeutiger Handlungsauftrag: Investitionsintensive Anlagen müssen zuverlässig funktionieren, Auslastung und Verfügbarkeit haben oberste Priorität. Jeder ungeplante Stillstand verursacht Mehrkosten und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit, weil Aufträge nicht fristgerecht geliefert werden. Auch die globale Vernetzung stellt neue Anforderungen: Lieferketten müssen in Echtzeit überwacht werden, um Abweichungen sofort zu erkennen und mit vorausschauenden Maßnahmen gegenzusteuern. Gleichzeitig gilt es, Lagerbestände präzise zu steuern. Denn Materialien sollen jederzeit verfügbar sein, ohne wertvolles Kapital in übervollen Lagern gebunden werden.

Automatisierte Systeme leisten mehr als reine Effizienzsteigerung. Sie reduzieren auch körperliche Belastungen und steigern so die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. All diese Anforderungen erfordern ganzheitliche Lösungen, in denen Hardware, Software und Service intelligent ineinandergreifen und von Partnern begleitet werden, die das Gesamtsystem verstehen.

Systemkompetenz für die Smart Factory

Die neuen Anforderungen in der Intralogistik wirken sich auch auf die Rolle von GEBHARDT aus. Statt einzelner Maschinen oder Teillösungen benötigen Kunden komplette Systeme, die passgenau auf ihre individuellen Prozesse abgestimmt und erweiterbar sind. GEBHARDT entwickelt sich daher vom klassischen Anlagenbauer kontinuierlich zum strategischen Systempartner weiter und bietet ein modulares, hoch standardisiertes Systemportfolio, das Beratung, Hardware, Software und Service verbindet.

Der Einstieg erfolgt über eine präzise Bedarfsanalyse: Materialflüsse, Lagerstrukturen und Prozessziele werden gemeinsam mit dem Kunden definiert und in ein individuelles Logistikkonzept übersetzt. Auf dieser Basis kommen skalierbare Systembaukästen zum Einsatz, die Shuttle-Systeme, Fahrerlose Transportsysteme und auch mobile Roboter umfassen können. Durch die modulare Bauweise lassen sich Anlagen flexibel erweitern oder umbauen, ohne dass der laufende Betrieb wesentlich beeinträchtigt wird.

Mit Plattformlösungen wie „GEBHARDT Fusion Flow Control” werden sämtliche Systemkomponenten intelligent vernetzt. Die Software steuert die Materialflüsse, koordiniert den Einsatz der Geräte und stellt Echtzeitdaten für Monitoring und Optimierung bereit. Dazu gehört ein Rund-um-die-Uhr-Service, der Fernwartung, Ersatzteilversorgung, präventive Instandhaltung und kontinuierliche Softwareupdates sicherstellt.

Doch komplexe Systeme leben nicht allein von internem Know-how, auch spezialisierte Partner bringen die notwendige Expertise mit ein. So arbeitet GEBHARDT mit LAPP an vorkonfektionierten, steckbaren Verbindungslösungen, die die Installationszeiten verkürzen und Fehlerquellen minimieren. Auch Technologien wie der ETHERLINE® GUARD von LAPP tragen dazu bei, die Anlagenverfügbarkeit zu erhöhen. Das Gerät überwacht den Zustand von Datenleitungen und ermöglicht so eine planbare Wartung.

Lösungen von GEBHARDT im Praxiseinsatz

Wie lässt sich das in der Praxis realisieren? Verschiedene Anwendungen aus dem Portfolio von GEBHARDT zeigen, wie die Kombination aus modularer Hardware, intelligenter Software und zuverlässiger Verbindungstechnik zusammenspielt. Das GEBHARDT Omnipallet® Paletten-Shuttlesystem ermöglicht beispielsweise die hochflexible Lagerung und den Transport von Paletten. Die Shuttles bewegen sich autonom in den Regalgassen und passen sich dynamisch an unterschiedliche Ladeeinheiten an. Aufgrund der modularen Bauweise kann das System bei steigendem Auftragsvolumen oder sich ändernder Produktpaletten schnell erweitert werden.

Auch das GEBHARDT KARIS® Bauform 3 (BF3) zeigt, wie flexibel Materialflüsse in der Praxis gestaltet werden können. Das Fahrerlose Transportsystem transportiert Waren unabhängig festgelegter Routen und organisiert so auch in verwinkelten Lagerstrukturen den Materialfluss effizient. Seine kompakte Bauform macht das KARIS® BF3 wendig in engen Gängen und die Anbindung in die Steuerungssoftware sorgt für eine optimale Routenplanung.

Und wenn die Projekte noch komplexer werden? Dann verbindet GEBHARDT Regalbediengeräte, Fördertechnik, Sorter und AMRs zu einem durchgängigen Lagerökosystem. Über einheitliche Schnittstellen und Steuerungen sind alle Komponenten vernetzt, sodass Materialflüsse transparent bleiben und bei Bedarf kurzfristig umkonfiguriert werden können.

Partnerschaften als Erfolgstreiber

Flexibilität, Modularität und Digitalisierung prägen also die Intralogistik von morgen. Umso wichtiger wird die Fähigkeit, diese Elemente nahtlos miteinander zu verbinden. Für GEBHARDT ist das eine hochtechnologische, aber auch partnerschaftliche Aufgabe. „Kein Unternehmen kann die Herausforderungen der kommenden Jahre allein lösen. Entscheidend wird sein, Wissen, Technologien und Ressourcen zu bündeln“, betont Jan Schlichting.

Zukunftsfähige Systeme entstehen in enger Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette, mit Partnern wie LAPP. Vorkonfektionierte, standardisierte Verbindungslösungen beschleunigen die Implementierung, minimieren Risiken und eröffnen neue Möglichkeiten für intelligente, vernetzte Systeme.

„Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Partnern die nächste Generation der Intralogistik zu gestalten: Lösungen, die nicht nur heutigen Anforderungen genügen, sondern auch künftige Veränderungen mitgehen“, sagt Kai Großkinsky. So entsteht ein Ökosystem, in dem Technik, Software und Service über den gesamten Lebenszyklus hinweg zusammenspielen und den Betreiber:innen maximale Verfügbarkeit und Investitionssicherheit bieten.