nph Kinderhilfe Lateinamerika e. V. setzt in seinen Partnereinrichtungen in Haiti deshalb auf Photovoltaik und installierte ein sogenanntes „Solar Smart Grid“. Dabei handelt es sich um ein ausgeklügeltes Solarenergie-System, das eine stabile Stromversorgung sichert. So speist nph die gesamte Stromversorgung aller Einrichtungen während der Sonnenstunden zu 100 Prozent aus Solarenergie. Damit hat das „Solar Smart Grid“ jetzt insgesamt 642 kWp Modul- und 574 kW Wechselrichter-Leistung und ist die größte Solaranlage Haitis. Sie erzeugt täglich durchschnittlich 3.000 KWh und ersetzt damit allein jeden Tag circa 800 Liter Diesel, die sonst in den für die Stromerzeugung üblichen Generatoren verbraucht werden. Überschüssige Energie wird in Batterien gespeichert, auf die in der Nacht und bei zu geringer Sonneneinstrahlung zugegriffen wird.
Die Einrichtungen der nph Kinderhilfe Lateinamerika in Haiti und deren Schwesterorganisation, der St. Luc Stiftung, setzen sich in Haiti seit über 30 Jahren vor allem für Kinder in Not ein. Sie betreiben in Tabarre, einem Vorort der Hauptstadt Port-au-Prince mittlerweile 15 medizinische und pädagogische Einrichtungen. Nachdem bei der Erdbebenkatastophe vor zehn Jahren auch Einrichtungen von nph Haiti zerstört wurden, entschied sich die Hilfsorganisation im Zuge des Wiederaufbaus für nachhaltige Energieversorgung. Ziel war es vor allem unabhängig vom öffentlichen Stromnetz zu werden. Insbesondere für das Kinderkrankenhaus St. Damien sollte eine stabile Stromversorgung gesichert sein, denn ein Ausfall auf der Intensivstation könnte Leben kosten. Die Umsetzung erfolgte in Kooperation mit lokalen und deutschen Projektpartnern.
Da bei so extremen Witterungsbedingungen in der Karibik auch die Materialien besonders robust sein müssen, trat die Organisation mit ihrem Vorhaben an LAPP heran. Benötigt wurden besonders langlebige, UV-resistente Kabel, die der starken Sonneneinstrahlung standhalten und eine reibungslose Stromübertragung ermöglichen. Aufgrund der großen Mengen an verbauten Solarmodulen auf verschiedenen Gebäuden waren zum Teil sehr lange Leitungswege zu bestücken.
LAPP stellte dafür insgesamt 45.700 Meter ÖLFLEX® SOLAR XLR-Kabel für die sichere Verbindung der einzelnen Photovoltaikmodule bereit. Die TÜV Bauart geprüften Solarkabel besitzen eine besonders hohe thermische und mechanische Widerstandskraft, sind UV-beständig und zeichnen sich durch eine hohe Witterungs- und Temperaturbeständigkeit (-40 bis +120 °C) aus. Zudem wurden unter anderem 1.400 EPIC® SOLAR Steckverbinder eingesetzt, die dank des niedrigen Übertragungswiderstandes (weniger als 5 mOhm) besonders effizient in der Energieübertragung sind. Hinzu kamen 750 Meter PVC-Erdkabel sowie rund 1.400 besonders beständige Kabelbinder. „Für LAPP sind soziales Engagement und gesellschaftliche Belange eine Herzensangelegenheit“, betont LAPP CEO Matthias Lapp.
LAPP begleitete jedoch nicht nur die erste Phase des Projektes mit individuellen Kabel- und Verbindungslösungen, sondern unterstützte auch den weiteren Verlauf des Projektes, bei dem die Einrichtungen in Tabarre zu einem teilautarken Stromnetz, dem „Solar Smart Grid“, zusammengeschlossen wurden. Dieser Zusammenschluss ermöglicht es nun, die Dieselgeneratoreinheit zentral zu regeln und mehrere dezentrale, netzgekoppelte Photovoltaikanlagen zu errichten. Durch einen zusätzlichen Stromspeicher, mit dessen Hilfe der solar erzeugte Strom zwischengespeichert werden kann, erhöhte sich der Anteil des Solarstroms am Gesamtverbrauch auf über 50 Prozent. Die intelligente Steuerung des „Solar Smart Grids“ koordiniert die Stromversorgung. Der Einsatz des Dieselgenerators ist jetzt tagsüber nur zu Lastspitzen und nachts notwendig. Dadurch wurde der Dieselverbrauch stark reduziert.
Mit dem „Solar Smart Grid“ spart nph aufgrund des entfallenden Treibstoffs für Dieselgeneratoren jährlich Energiekosten in Höhe von umgerechnet rund 250.000 Euro. Diese Einsparungen ermöglichen eine Optimierung und Ausweitung der medizinischen und pädagogischen Programme, die wiederum Arbeitsplätze von beispielsweise Pflege- und Lehrpersonal sowie Raum für neue Projekte schaffen – und damit einen wesentlichen Beitrag zur Armutsminderung leisten. Weitere Gebäude der Organisationen sollen sukzessive mit Solaranlagen versehen und an das „Solar Smart Grid“ angeschlossen werden.
Download BroschüreVideo: Gewusst wie – EPIC® SOLAR 4PLUS-Steckverbinder