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Hier geht es zu Teil I: Was macht ein Team erfolgreich?

 

Transparenz innerhalb des Teams schaffen

Offene und ehrliche Kommunikation räumt Zweifel aus. Das gilt beispielsweise für Politik, Banken, Versicherungen – all jene Bereiche, die notwendigerweise von ihren Wähler:innen oder Kund:innen ein hohes Maß an Vertrauen benötigen. Transparenz ist auch notwendig für Unternehmen, die das Vertrauen ihrer Mitarbeiter:innen gewinnen und behalten möchten.2 Die transparente Kommunikation muss durch alle Unternehmensebenen funktionieren, insbesondere jedoch innerhalb der einzelnen Teams. Vertrauen ist die Basis für eine gute Zusammenarbeit, und dafür ist Transparenz unerlässlich. Nichts schafft und erhält Vertrauen so sehr, wie regelmäßig und offen miteinander zu reden. Ehrlichkeit und Authentizität sorgen für Nahbarkeit, Einblicke in das emotionale Innenleben der Kolleg:innen ermöglicht eine bessere Einschätzung des Gegenübers. Nur wenn nachvollziehbar ist, wie jemand „tickt“, ist es möglich, eine Vertrauensebene zu erreichen. Vor allem in virtuellen Teams ist es wichtig, dass sich die Kolleg:innen untereinander auch auf Distanz bestmöglich einschätzen können, da ein direkter Vor-Ort-Austausch meist nicht gegeben ist.

Vertrauen innerhalb des Projekts: Kontrolle vermeiden

Eine ausreichende und kontinuierlich transparente Kommunikation während eines Projekts kann erzeugt werden, indem alle Prozesse und Vorgänge innerhalb eines Teams für alle einsehbar dokumentiert werden. Hier helfen nützliche Planungstools, wie beispielsweise Kanban-Boards, Mindmaps oder Projektpläne, die sich auch online anlegen lassen. Solche nützlichen Hilfestellungen erleichtern zudem die Einschätzbarkeit der Kolleg:innen. Vor allem bei virtuellen Teams und bei verstärkter Arbeit auf Distanz, beispielsweise aus dem Homeoffice, fällt es schwerer nachzuvollziehen, ob die Kolleg:innen ihre Aufgaben erledigen. Mit Planungstools lässt sich der Projektfortschritt messen, über vorab definierte Meilensteine und damit verknüpfte Aufgaben. In regelmäßigen Abstimmungsterminen kann der Projektfortschritt besprochen, Aufgaben delegiert oder als erledigt markiert werden. Damit sind der Verlauf sowie die Ergebnisse für alle nachvollziehbar. Wichtig ist jedoch, die Kolleg:innen anhand der erbrachten Ergebnisse zu bewerten, nicht den Weg zu kontrollieren. Denn übermäßige Kontrolle schadet dem Vertrauen.

Entscheidungen, offener Austausch und Fehlertoleranz

Neben einer transparenten Zusammenarbeit ist auch die hierarchische Transparenz innerhalb eines Teams unerlässlich. Entscheidungen zum Projektfortschritt sollten idealerweise innerhalb des Teams gemeinsam getroffen werden, außer es handelt sich um unvermeidbare Entscheidungen auf Leitungsebene. Dann sollten diese Entscheidungen jedoch ausreichend und nachvollziehbar begründet werden und nicht das Gefühl der Bevormundung wecken. Durch eine gemeinsame Entscheidungskultur wird jedes Teammitglied in den Prozess der Entscheidungsfindung einbezogen. Eine gleichberechtigte Wahrnehmung fördert den Teamzusammenhalt und die Motivation. Das stärkt wiederum das Vertrauen untereinander und zur Führungskraft. Auch eine gerechte und transparente Leistungsbeurteilung der Mitarbeiter:innen eines Teams ist Voraussetzung für ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld.

Lebenslanges Lernen und Vertrauen

Ein Klima des gegenseitigen Vertrauens ist die Voraussetzung dafür, dass man dazulernen kann. Über den eigenen Tellerrand hinaus zu denken und konstruktive Kritik an den Vorschlägen anderer sind wichtig, um optimale Lösungen zu finden.

Wer nicht vertraut, trifft auch keine mutigen Entscheidungen. Wenn es um die Entwicklung und Verbreitung von Innovationen innerhalb eines Unternehmens geht, sind mutige Entscheidungen jedoch unausweichlich.

Mehr über die Fehlerkultur bei LAPP: Hurra, wir haben einen Fehler gemacht

Dazu gehört auch, dass die Teammitglieder ermutigt werden, Neues auszuprobieren, eigene Ideen einzubringen und allen zugestanden wird, hin und wieder auch Fehler machen zu dürfen. Eine gesunde Fehlerkultur ist wichtig, um zu lernen. Konstruktive Hilfestellung ist dabei unerlässlich. In Teams mit fehlender Vertrauenskomponente wird es vermieden, Fehler einzugestehen aus Angst vor negativen Konsequenzen. Jedoch wird so die Chance vertan, bei aufkommenden Schwierigkeiten rechtzeitig und sinnvoll zu reagieren. Das wirkt sich auf die Qualität des Projektergebnisses aus. Ein Klima des gegenseitigen Vertrauens ist die Voraussetzung dafür, sich zu verbessern. Konstruktive Kritik und Vorschläge anderer sind wichtig, um gemeinsam optimale Lösungen zu finden. Findet innerhalb des Teams ein offener fachlicher Austausch mit konstruktiven Diskussionen statt, wirkt es sich positiv auf den Projektprozess aus. Fühlen sich Teammitglieder gleichberechtigt wahrgenommen und herrscht eine Vertrauensbasis, wagen Mitarbeiter:innen mutigere Ansätze als in einer gehemmten Atmosphäre. Wer nicht vertraut, trifft auch keine riskanten Entscheidungen. Wenn es jedoch um die Entwicklung und Verbreitung von Innovationen geht, ist Risikobereitschaft unausweichlich.

Vertrauen fördert den Teamzusammenhalt

Vertrauen wächst umso besser Menschen sich kennen und einschätzen können. Ein Kennenlernen der Teammitglieder erfolgt im Idealfall durch gemeinsame Aktivitäten oder dem privaten Austausch, losgelöst von der Arbeitsebene. Das lässt sich beispielsweise durch positive Erfahrungen außerhalb der fachlichen Arbeit erzeugen, wie durch ein Team-Event, eine gemeinsame Mittagspause oder ein After-Work-Event. In virtuellen Teams lassen sich gemeinsame Aktivitäten auch digital realisieren, ob in einer Online-Kaffeerunde oder über ein digitales Gruppen-Event, wie beispielsweise einer Online-Verkostung. Wichtig ist dabei ein gemeinsames positives Erlebnis, das den Teamzusammenhalt fördert und damit das Vertrauen untereinander stärkt. Die persönliche Ebene lässt sich allerdings auch über den Arbeitsalltag erreichen. Ein kurzer Austausch über die Highlights des Wochenendes, geplante Aktivitäten, aber auch über anstehende Schwierigkeiten innerhalb des Projekts fördert Sympathien. Ein Fokus auf die Gemeinsamkeiten innerhalb des Teams fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl. So wird beispielsweise der Teamzusammenhalt sowohl durch gemeinsame Herausforderungen gefestigt als auch durch gemeinsam erzielte Erfolge. Dabei ist es wichtig, diese gebührend zu würdigen. Auch kleine, erreichte Etappensiege, die herausgestellt werden, motivieren das Team und steigern Zufriedenheit, Stolz und Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitarbeitenden. Ein starker Zusammenhalt innerhalb des Kollegiums führt zu einer höheren Zufriedenheit, steigert die Partizipation und die Hilfsbereitschaft innerhalb des Teams. Zudem werden die gemeinsamen Ziele stärker akzeptiert, es herrscht eine höhere Arbeitsleistung und Produktivität, während die Fluktuation verringert wird.3 Davon wiederum profitieren Unternehmen.

In der Gruppe stärker – gemeinsam ans Ziel

Erfolgreiche Teams verbinden gemeinsame Werte und eine gelebte Gemeinschaftskultur.
Um diese zu fördern, aufzubauen oder weiterzuentwickeln, hilft es, sich regelmäßig die notwendigen Voraussetzungen für eine gute und fruchtbare Teamarbeit vor Augen zu halten – innerhalb des Teams, aber auch mit regelmäßiger Selbstreflektion.

Hier gibt es unterhaltsame und hilfreiche Tipps zur Teambildung.

 

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1 StepStone: Erfolgsgeheimnis Team 2019, Patricia Pela, Dr. Tobias Zimmermann. S. 18
2 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/196026/umfrage/meinung-zur-notwendigkeit-von-transparenz-von-unternehmen/
3 https://wpgs.de/fachtexte/gruppen-und-teams/teamgeist-kohaesion-und-zusammenhalt-in-teams/