LAPP
Vater Feyzi Yesilirmak (rechts) und Sohn Mete Yesilirmak (links)

40 Jahre Firmenzugehörigkeit. Sind Sie stolz darauf?

Feyzi Yesilirmak: Ich fühle mich ehrlich gesagt sehr geehrt, da LAPP meine erste Firma war und auch meine letzte sein wird. Es freut mich sehr, dass ich so lange bei LAPP arbeiten durfte. Es ist und waren für mich großartige Zeiten in diesen 40 Jahren.

Wie sind sie damals zu LAPP gekommen?

Feyzi Yesilirmak: Ich bin in den 80er Jahren nach Deutschland gekommen und habe auf der Schule die deutsche Sprache gelernt. Das Arbeitsamt hat mich direkt zu LAPP geschickt. Das Bewerbungsgespräch hat nicht mal fünf Minuten gedauert. Das lag bestimmt an meiner guten Ausbildung, denn in der Türkei hatte ich damals auf dem Beruflichen Gymnasium einen Abschluss als Elektriker gemacht. Das hat gleich überzeugt. Der damalige Betriebsleiter Herr Baric sagte mir damals wortwörtlich: „Sie kommen am Montag, 6:00 Uhr zur Arbeit. Sie fangen direkt hier an“.

War der Job bei LAPP das, was Sie sich gewünscht hatten?

Feyzi Yesilirmak: Ursprünglich wollte ich in der Türkei bleiben und dort studieren, da ich Elektroingenieur werden wollte. Mein Vater nahm mich aber mit nach Deutschland und meinte, dass ich auch hier studieren könnte. Leider war dies aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Das Leben funktioniert leider nicht immer so, wie man es sich vorstellt – trotzdem bin ich glücklich. Ich habe einen Beruf, der mir gefällt und ich gehe jeden Tag zufrieden dorthin.

Feyzi Yesilirmak bei der Kontrolle

Wie sieht ihr typischer Arbeitsalltag heute aus?

Feyzi Yesilirmak: In Deutschland hat sich vieles verändert. Aber für mich persönlich hat sich das Arbeitsleben eher in die positive Richtung entwickelt. Man kann nicht stehen bleiben, wo man ist oder war – das ist auch richtig so. Damals in den 80er Jahren waren wir in der Schulze-Delitzsch-Straße so zwischen 100-160 Mitarbeiter, die genaue Zahl weiß ich nicht mehr. Heute sind wir weltweit bei über 4.500 Mitarbeitende. Das ist ein großer Erfolg für das Unternehmen und auch für mich, da ich das Wachstum miterleben durfte.

Was sind heute Ihre Herausforderungen?

Feyzi Yesilirmak: Jeden Tag, setzten wir uns ein Tagesziel und das wollen wir erreichen. Dabei hat Qualität höchste Priorität – vor allem in der Abteilung, in der ich arbeite, in der sogenannten Endstation. Wir wollen zu 100% fehlerfrei arbeiten.

Was waren die für Sie prägendsten Momente der letzten 40 Jahre?

Feyzi Yesilirmak: Der Umzug Mitte der 80er Jahre in die heutige Oskar-Lapp-Straße. Wir haben uns damals sehr gefreut, dass wir eine ganz neue Halle mit modernen Maschinen bekamen. Weitere prägende Momente waren die Wirtschaftskrisen 1993 und 2009. Auch bei LAPP wurden Jobs abgebaut. Herr Lapp kam damals zu uns in die Abteilung und ich fragte ihn, wie es ihm ginge und er antwortete mir: „Herr Yesilirmak, ich würde mich mehr freuen, wenn ich niemanden entlassen müsste.“ – Ich antwortete ihm darauf: „Herr Lapp, die Zeit ist das beste Medikament und heilt alle Wunden.“

Was hat sich in den letzten 40 Jahren bei LAPP verändert?

Feyzi Yesilirmak: Viele von meinen früheren Arbeitskollegen sind leider nicht mehr da, manche sind ausgeschieden oder früher in die Rente gegangen. Jetzt haben wir fast 90 % neue Kollegen. Ich bin wahrscheinlich der Mitarbeiter, der am längsten bei LAPP ist. Wir haben jetzt eine neue Generation an Arbeitskollegen. Diese stellen sich die Zukunft ganz anders vor. Dabei ist es eine Aufgabe von uns Alteingesessenen diese in die richtige Richtung zu leiten und das tun wir so gut wie möglich.

Gibt es besonders schöne Erlebnisse?

Feyzi Yesilirmak: Ja, das war das LAPP Fußballturnier 2007 in meiner Heimatstadt Istanbul. Wir holten den ersten Platz mit unserer Fußballmannschaft. Herr Lapp war auch vor Ort. Ich habe ihm dann ein bisschen die Stadt gezeigt, die Brücke, die Schiffe und natürlich auch etwas über die Historie erzählt. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich mit meinem Arbeitgeber mal ein Glas Bier trinken bzw. Fisch essen konnte. Das war ein Moment, den ich niemals vergessen werde.

Wieso sind Sie LAPP so lange treu geblieben?

Feyzi Yesilirmak: Ich gehe wirklich gerne zur Arbeit und gebe jeden Tag mein Bestes. Ich bin sehr zufrieden.

Hat LAPP auch Einfluss auf ihr Familienleben?

Feyzi Yesilirmak: Natürlich habe ich meinen Kindern immer von LAPP erzählt. Mein Sohn war als Kind an Technik interessiert. Deshalb freut es mich, dass er sich hier bei LAPP beworben hat und die Stelle bekommen hat.

Hätten Sie sich vorstellen können, dass Sie beide so lange Zeit bei LAPP arbeiten werden?

Feyzi Yesilirmak: Ob er so lange hier arbeiten wird, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber wenn ich ihn so sehe und mit ihm spreche, sehe ich, dass er zufrieden ist und so habe ich es mir immer vorgestellt. Wenn er die gleiche Einstellung hat wie ich, kann ich mir gut vorstellen, dass er noch jahrelang bei LAPP arbeiten wird.

Wollten Sie in die Fußstapfen Ihres Vaters treten?

Mete Yesilirmak: Ich war noch ein kleiner Junge, da habe ich in ein Buch geschrieben, dass mein Traumberuf Elektriker ist. Mein Papa war immer mein Vorbild. Er hat auch immer nur positiv über LAPP gesprochen. Das prägt. Daher habe ich mich dann auch bei LAPP beworben. Außerdem kannte ich schon viele Kollegen vorher vom Fußballspielen. Seit ich 13 Jahre bin, habe ich mit den Leuten aus dem Kabelwerk und meinem Papa am Samstag Fußball gespielt. Das ist bis heute so geblieben.

Haben Sie Schnittpunkte im Arbeitsalltag?

Mete Yesilirmak: Mit meinem Vater eher weniger. Seitdem ich verheiratet bin wohne ich etwas weiter weg von meinen Eltern, deshalb nutze ich gerne die Pausen in der Firma, um mich mit meinem Papa auszutauschen.

Wie haben Sie diese lange Zugehörigkeit in der Familie gefeiert?

Mete Yesilirmak: Mein Vater war wirklich glücklich bei dieser Jubilarehrung. Und er war stolz auf das, was er geschafft hat. Und natürlich ist auch unsere Familie mega-stolz auf meinen Vater. Deshalb haben wir die Jubilarehrung mit einem schönen Abendessen mit der Familie ausklingen lassen.

Was sind Ihre persönlichen Wünsche für Ihre Zukunft bei LAPP?

Feyzi Yesilirmak: Ich habe nur ein Ziel, dass ich gesund aus dem Arbeitsleben ausscheide. Deshalb habe ich einen Altersteilzeit Antrag gestellt. Ich hoffe, dass das genehmigt wird. Aber ein paar Sätze will ich noch hinzufügen. Hinter meinen 40 Jahren bei LAPP steckt ein wahrer Held und das ist meine Frau. Sie hat mich immer unterstützt. Und ich habe auch ganz großes Glück, dass ich drei sehr gute Kinder habe. Die hat meine Frau großgezogen.
Mete Yesilirmak: Ich kann heute nicht für morgen sprechen. Aber für heute sage ich ganz klar: Ich habe ein super Team, ich arbeite in einer super Firma, ich bin zufrieden mit dem was ich habe und ich sehe hier auch was Langfristiges.