LAPP

Das Global Quality-Team von LAPP besteht aus vier Kolleg:innen der Lapp Holding AG in Stuttgart. „Wir wollen bei allen Mitarbeitenden im Unternehmen eine Begeisterung für Qualität wecken – diese Motivation für Qualitätsbewusstsein wird unser Schlüssel zum Erfolg. Jeder muss wissen, dass Qualität die Grundlage unserer Arbeit ist und in jedem Bereich absolut essenziell,“ betont Georg Mittnacht. Um die Qualität in Produktion und Service nachhaltig zu sichern, gibt es mehrere Ansatzpunkte, welche kürzlich beim ersten Global Quality Meeting in Polen diskutiert wurden. „Wir können Qualität, dennoch haben wir einiges zu tun“, so Mittnacht.

Statt Schuldige, Lösungen suchen

Laut Georg Mittnacht ist die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Bereichen eine wichtige Stellschraube. Die Anliegen der Kund:innen müssen möglichst rasch bearbeitet werden. „Fehler sind völlig normal. Statt Schuldige zu suchen und mit dem Finger auf den Kolleg:innen zu zeigen, geht es darum, gemeinsam Lösungen zu finden“, erklärt Mittnacht. Wenn eine Landesgesellschaft einen Fehler entdeckt, gilt es, transparent zu sein und die Kolleg:innen in anderen Ländern zu informieren. So kann LAPP als Einheit agieren und gemeinsam schneller Herausforderungen meistern. Und Georg Mittnacht weiß auch, wie Mitarbeitende für ihre tägliche Arbeit begeistert werden können. „Wir können uns besser motivieren und effektiver arbeiten, wenn wir uns für unsere Lösungen loben: Fehler werden dann nicht verschwiegen, sondern gemeinsam in Teams bearbeitet.“

Weltweit einheitliche Prozesse

Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt für mehr Qualität ist die Prozessstandardisierung. Das bedeutet beispielsweise, Corporate Directives in den LAPP Landesgesellschaften weltweit gleichermaßen umzusetzen oder Abläufe in der Logistik nach gleichen Mustern zu bearbeiten. Die Zuständigkeiten und Prozesse müssen klar definiert werden. Dabei geht es nicht darum, lokale Besonderheiten zu übergehen, sondern um mehr Transparenz und weniger Koordinationsaufwand. Wird gemeinsam gearbeitet, besteht wenig Gefahr für missverständliche Kommunikation.

Außerdem müssen alle Prozesse digitalisiert sein. Auf diese Weise sind LAPP-Mitarbeitende mit Kolleg:innen weltweit vernetzt und können so Anfragen von Kund:innen oder auftretende Probleme schneller und transparenter bearbeiten. Um die internationale Koordination zu stärken, werden die bestehenden lokalen Qualitätsgespräche mit einem monatlichen Qualitätsmeeting auf globaler Ebene unterstützt. Dabei können sich Mitarbeitende aus der Logistik oder Produktion mit ihren regionalen Qualitätsmanagern austauschen, um über Prozesse und Produkte zu beraten.

Unsere „Null-Fehler“-Strategie

Für all diese Ziele hat das Team um Georg Mittnacht eine umfangreiche Strategie aufgestellt. Ein wichtiger Eckpunkt in der Vision ist die Prävention. Das heißt: Die Arbeit wird an einer Null-Fehler Philosophie ausgerichtet. Georg Mittnacht: „Fehler passieren, aber es ist wichtig, dieselben Fehler nicht zweimal zu machen und so organisiert zu arbeiten, dass sie nicht systematisch auftreten. Dabei unterstützen wir uns gegenseitig und bilden somit eine Qualitätsgemeinschaft, in der wir uns für Qualitätsmanagement befähigen können.“

Die Strategie baut auf vier Hauptzielen auf.

  1. Mit Blick auf LAPP Produkte und Services, gilt es, global einheitliche Qualitätsstandards für ihr Aussehen zu schaffen. So lässt sich beispielsweise bestimmen, was einen Produktionsfehler am Kabel von einer visuellen Abweichung, die noch im Rahmen ist, zu unterscheiden. Was wäre beispielsweise ein Produktionsfehler am Kabel und was wäre nur eine visuelle Abweichung, die noch im Rahmen ist? Ein kurzfristiges Ziel ist es, Beschwerden um 50% zu reduzieren.
  2. Hinsichtlich der Prozesse sollen die Beschwerdebearbeitungszeit deutlich verkürzt und dafür ein strukturiertes Business Process Management etabliert werden. Im Sinne der Kundenorientierung soll bei Anfragen schnell reagiert und geholfen werden.
  3. Mit dem Fokus auf das Thema Markt soll Transparenz über den Stand der Qualitätsleistung geschafft werden. Welche Landesgesellschaft braucht gegebenenfalls noch Unterstützung? In diesem Zug wird ein digitales Reporting-System geschaffen.
  4. LAPP benötigt Es neue technische Lösungen für das Beschwerdemanagement. Darum arbeiten die Kolleg:innen intensiv an Schulungen zur präventiven Qualität und richten außerdem ein System für Prüfungen ein, sei es vor Ort oder virtuell.

Projektlandschaft Qualität

Prozessverbesserung Customer Complaints

Aktuell werden circa 50 Prozesse zu Kundenbeanstandungen (Customer Complaints) aus verschiedenen Landesgesellschaften zusammengeführt und somit ein global einheitlicher Prozess zur Fehlerbehebung entwickelt. Dafür wird ein globales Team zusammengestellt, das länder- und regionenübergreifend agiert. Dieses löst die lokalen Teams ab, die bis dato über eine Schnittstelle kommuniziert haben.

Prozessverbesserung Prävention

Darüber hinaus nutzt LAPP zukünftig ein praktisches IT-Tool, das lokale Dokumentationen ersetzt. Somit kann LAPP das gesammelte Wissen der Kolleg:innen für alle zeit- und ortsunabhängig zur Verfügung stellen, wodurch zusätzlich Transparenz geschaffen wird.