LAPP
Auf dem Bild sieht man einen Radfahrerin im Gelände radfahren.

Fahrradfahren kommt an

So zeigen etwa die vielen Fahrradbegeisterten bei LAPP, dass der Drahtesel nicht nur die vernünftigere Wahl gegenüber dem Auto ist, sondern auch ein Objekt der Faszination sein kann. Eine leidenschaftliche Fahrradfahrerin ist Joanna Amor aus dem Marketing: „Früher fuhr ich mit dem Auto zur Arbeit und war staubedingt oft eine Stunde unterwegs. Das hat mich Lebenszeit gekostet und geärgert“. Jetzt fährt sie fast nur noch mit dem Rennrad zur Arbeit und schafft die Wegstrecke in 30 Minuten. Sie will nachhaltig leben. Und dank der Duschen und Umkleiden in der Europazentrale am Standort Stuttgart hat sie alles, was sie braucht, um dies problemfrei umzusetzen.

Ihre Kollegin Christina Stemmer ist ebenfalls eine überzeugte Radfahrerin. „Abends bin ich mit dem Fahrrad einfach schneller als mit dem Auto, und ich kann überall, beispielsweise beim Bäcker noch einen Stopp machen, ohne dass ich einen Parkplatz suchen muss“. Nur wenn’s im Winter kalt und nass ist, bleibt das Fahrrad im Keller. Für einige wird der Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zugleich zum Training für private Unternehmungen: So nehmen LAPP Mitarbeiter regelmäßig an Radrennen und -veranstaltungen teil – oder veranstalten sie selbst, wie den Giro d’Italia di LAPP.

Auf diesen Bild sehen Sie eine LAPP Mitarbeiterin mit dem Rad vor LAPPTEC.

Flexible, diversifizierte Angebote

Neben dem Fahrrad bietet sich auch der Umstieg auf den Öffentlichen Nahverkehr an. „Aber oft ist der Umstieg auf ÖPNV oder Rad aufgrund großer Distanzen, Topografie und schlechter Anbindung vom Wohnort zum Arbeitgeber für Mitarbeiter nicht zumutbar“, betont Andreas Lapp, Vorstandsvorsitzender der Lapp Holding AG. Daher setzt LAPP am Standort Stuttgart nicht alles auf diese eine Karte, sondern macht eine Vielzahl von Angeboten, die es jedem Mitarbeiter ermöglichen, die jeweils optimale Option zu nutzen.

So hat LAPP am Firmenstammsitz beispielsweise 55 Radabstellplätze sowie neun Schukos für kostenfreies Laden, neun Duschen und 56 Schließfächer. Außerdem gibt es das Angebot des vergünstigten Kaufs von Fahrrädern sowie die Nutzung eines firmeneigenen E-Lastenrades. Auch E-Roller stehen zur Verfügung. Das VVS-Firmenticket wird mit 35 Euro bezuschusst und vor vier Jahren wurde die Haltestelle Lapp Kabel der Stadtbahnlinie U12 eingeweiht. Für Autofahrer gibt es ein Parkraummanagement sowie eine Parkplatztauschbörse, 17 kostenfreie Ladepunkte für Mitarbeiter für E-Fahrzeuge sowie Carsharing-Modelle. Für Dienstfahrten sollen ab 2021 zudem nur noch E- und Hybridfahrzeuge zur Verfügung stehen. Und für die nahe Zukunft will LAPP auch alternative Mobilitätsangebote wie E-Tretroller und E-Scooter finanziell fördern.

Auch Führungskräfte bei LAPP wollen nachhaltiger reisen. Zum Beispiel Georg Stawowy, Vorstand für Innovation und Technik. Er wohnt rund 13 Kilometer vom Firmenstammsitz entfernt. Er nutzt eine Mixtur aus Auto, Fahrrad oder U-Bahn, abhängig von der konkreten Situation. Für ihn brachte das eine Verbesserung seiner persönlichen Umweltbilanz: „Ich habe meine jährliche Kilometerleistung mit dem Auto um 30% reduziert“. Den Anstoß dafür gab seine Studienzeit in Aachen vor 30 Jahren. Dort hing an einem Verkehrsknotenpunkt ein Banner mit der Aufschrift: Ihr steht nicht im Stau – Ihr seid der Stau. Er berichtet: „Seitdem hat sich die Verkehrssituation überall deutlich verschärft. Die Kluft zwischen Erkenntnis und Verhaltensänderung ist frustrierend. Ich möchte diesen Konflikt für mich ein Stück weit auflösen“.

Mobilitätskonzepte an anderen LAPP-Standorten

Bei Fleximark AB in Schweden gibt es keine großen Verkehrsprobleme. Die Stadt Nyköping ist mit knapp 40.000 Einwohnern recht klein und die Mitarbeiter fahren meistens ohne Probleme mit dem Auto, dem Bus oder dem Fahrrad zur Arbeit. Die Entfernung zur Arbeit beträgt zwischen fünf und 25 Kilometer für die Mitarbeiter. Außerdem gibt es genügend Parkplätze für Autos und Fahrräder sowie zwei Duschen, die Fahrradfahrer nutzen können. Für Geschäftsreisen in Schweden motiviert Fleximark AB seine Mitarbeiter, den Bus oder die Bahn zu nehmen oder Fahrgemeinschaften zu bilden, wenn das Auto noch benötigt wird. Die Vertriebsmitarbeiter allerdings benutzen ihre Autos täglich, da sie auch Muster dem Kunden zeigen müssen. Wegen Covid-19 sind es aktuell deutlich weniger Fahrten. Dies wird aufgrund des erfolgreichen Webshops wahrscheinlich auch in Zukunft der Fall sein. Parallel motiviert Fleximark die Mitarbeiter mit Angeboten für ihre Gesundheit. Dafür gibt es auch finanzielle Unterstützung.

Bei LAPP in Tschechien kommen die Mitarbeiter meist aus der näheren Umgebung und die Fahrten dauern etwa 10 – 30 Minuten. Viele nutzen öffentliche Verkehrsmittel. Es gibt sogar eine Bushaltestelle, die nach LAPP benannt ist, andere fahren Rad oder gehen zu Fuß zur Arbeit. Die Zahl der Parkmöglichkeiten ist beschränkt, deshalb nimmt LAPP in Tschechien an der nationalen Veranstaltung „Mit dem Fahrrad zur Arbeit“ teil, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu motivieren. Dabei geht es auch um Abstellplätze für Fahrräder und Umkleiden.

Bei LAPP in Indien kommen die meisten Mitarbeiter mit einem Zweirad- oder ein Vierradfahrzeug zur Arbeit, wobei Zweiradfahrzeuge beliebter sind. Sie sind schneller, wirtschaftlicher und durch den dichten Verkehr leichter zu manövrieren. In der Fabrik steht ein firmeneigener Transport entweder per Bus oder Sammeltaxi zur Verfügung. Die meisten Beschäftigten versuchen, möglichst nahe am Arbeitsplatz zu wohnen. Doch es gibt auch Mitarbeiter, die tägliche Fahrzeiten zwischen eineinhalb und zwei Stunden in Kauf nehmen. Als Alternativen gibt es die Taxidienste Ola oder Uber, Sammeltaxis, aber auch Anbieter von Fahrgemeinschaften oder Fahrradmitfahrdienste. Alle diese Alternativen sind sehr bequem zu nutzen, da sie App-basiert sind.