LAPP
Auf dem Bild sieht man den Maximator H2 Container der Firma Maximator Hydrogen.
© Maximator: Maximator Hydrogen ist Experte im Bau von Wasserstofftankstellen

Während batterieelektrische Autos in Deutschland zunehmend zum Straßenbild gehören, sind Fahrzeuge mit Wasserstoff-Antrieb noch echte Exoten. Entsprechend selten sind auch Wasserstoff-Tankstellen. Im März 2022 gab es in Deutschland 91 Orte, wo man das leichte und energiereiche Gas tanken kann, einige weitere sind in Planung – bis Ende 2022 soll die Hundertermarke erreicht sein. Der schleppende Ausbau lag auch an fehlenden Produktionskapazitäten. Doch das hat sich geändert. In Nordhausen im thüringischen Harz befindet sich seit Kurzem das größte Werk für Wasserstoff-Tankstellen in Europa. Eigner ist die Maximator Hydrogen GmbH, die dort ihren Stammsitz hat.

Die Maximator GmbH hat sich über Jahrzehnte ein Alleinstellungsmerkmal mit Kompressoren und Testständen für Wasserstoff erarbeitet. Seit 2018 baut und produziert das Unternehmen auch komplette Wasserstofftankstellen. Die unterliegen hohen Sicherheitsanforderungen, das gilt auch für die elektrischen Verbindungssysteme. Hierfür setzt Maximator Hydrogen seit Jahren auf LAPP, den Weltmarktführer für integrierte Lösungen in der Kabel- und Verbindungstechnologie. „Es gab nur positive Erfahrungen – deshalb sind Bestellungen bei LAPP einfach gute Gewohnheit“, so der Teamleiter des Bereichs Electrical Engineering Marcel Urban. Als Maximator Hydrogen anfing in Bereichen mit hohen Sicherheitsanforderungen zu konstruieren, sah die Zusammenarbeit wie folgt aus: LAPP übergab eine Kabelvorschlagsliste, in der die Produkte aufgeführt sind, die für den jeweiligen Einsatzzweck die gültigen Normen erfüllen. Anschließend planten Marcel Urban und sein Team mit den Kabeln und Leitungen aus dieser Liste und konnten sicher sein, dass am Ende alle Anforderungen erfüllt wurden.

Auf dem Bild sieht man einen Mann mit Kabeln in den Händen, bei der Verkabelung von Wasserstofftankstellen.
© Maximator: Bei der Verkabelung von Wasserstofftankstellen setzt Maximator Hydrogen auf die Qualität von LAPP

Mit der Entscheidung komplette Tankstellen zu bauen, kamen erweiterte Anforderungen an die Kabel und Leitungen hinzu. Denn nun war das Unternehmen auch für die Verkabelung im Außenbereich zuständig, was bisher die Bauherren der Tankstellen übernommen hatten. „Weitere Anforderungen waren unter anderem der Schutz vor Nagetieren und UV-Strahlung allerdings bestanden die Anforderungen zum Explosionsschutz weiterhin“, so Marcel Urban, der mit seinem Team im Betrieb für die Elektroplanung zuständig ist. Dazu wendete sich das Team an René Beitlich, den zuständigen LAPP Account Manager. Man vereinbarte ein Treffen in Nordhausen, wo sich Beitlich und sein Kollege Olaf Westermann aus der Anwendungstechnik von LAPP die Tankstellen anschauen und bewerten sollten, ob mit den verbauten Kabeln und Leitungen auch im Außenbereich alle Normen eingehalten werden. „Für unsere Kunden sind wir oftmals im Tandem aus Vertrieb und Anwendungstechnik unterwegs. So unterstreichen wir mit unmittelbarer Expertise unsere führende Marktposition“, berichtet Beitlich. Auf das Treffen folgte ein Workshop bei Maximator Hydrogen, in dem die notwendigen Sicherheitsanforderungen noch einmal detailliert besprochen wurde. Gemeinsam hat man eine Checkliste für den Kunden erstellt und eigene Erfahrungen und Auszüge aus Richtlinien für die Betriebssicherheit wie dem Explosionsschutz nach EN1127-1 eingebracht.

Die Illustration zeigt eine Übersicht zur Wasserstofftankstelle, mit einer Tankstation und mit einer Gasbefüllstation.
© Maximator: Wasserstofftankstelle, Gasbefüllstation oder auch Hydrogen Refueling System (HRS) bezeichnet das Gesamtsystem zum Tanken von Wasserstoff

Ergebnis dieses Prozesses ist eine Anleitung, die zusätzliche Anforderungen an die Kabel und Leitungen aus der Kabelvorschlagsliste beschreibt. Diese Liste geht an die Integratoren, die vor Ort die Module der Tankstelle elektrisch miteinander verbinden. „Da gibt es keine Diskussion: Die Integratoren müssen die Produkte von LAPP aus dieser Liste verwenden, weil uns das Sicherheit gibt“, so Urban.

In den Tankstellen steckt nun ein rundes Dutzend unterschiedlicher Leitungen von LAPP, darunter die ÖLFLEX® EB, sowohl als geschirmte als auch als ungeschirmte Variante, die ÖLFLEX® 400 als Steuerleitung für digitale 24 Volt Schaltsignale, die geschirmte Variante für analoge Signale, die ÖLFLEX® 550 P versorgt die Beleuchtung und Heizung mit Netzspannung. Daneben gibt es diverse Leitungen zur Datenübertragung wie die ETHERLINE® Cat.5e flex für sämtliche Kommunikationsverbindungen zwischen IT-Komponenten und den Modulen sowie HITRONIC® HQW3000 Lichtwellenleiter für größere Strecken ab 100 Meter, was bei Großprojekten häufiger vorkommt.

Beide Seiten sind mit dem Ergebnis der Zusammenarbeit hochzufrieden. Trotz der pandemiebedingten Hürden fand ein direkter Austausch statt und ein kundenspezifisches Konzept wurde erarbeitet. Angesichts der zuverlässigen Produktqualität, der individuellen Beratung sowie der Expertise seitens Anwendungstechnik und Vertrieb gibt es für Marcel Urban nur ein Fazit: „Auch bei künftigen Projekten wird LAPP wieder mit dabei sein.“