LAPP
Im Hochregallager kommen Schleppketten von LAPP zum Einsatz

Solange der Verkehr fließt und die Regale gefüllt sind, ist die Intralogistik selten im Scheinwerferlicht. Ihr Schattendasein führt sie jedoch zu Unrecht. So stellt sie in der Bundesrepublik Deutschland den drittgrößten Wirtschaftszweig. Ein ähnliches Bild ergibt der Blick auf EU-Länder wie Italien, Frankreich und Tschechien. Im weltweiten Vergleich ist Asia-Pacific die am schnellsten wachsende Region für den Fracht- und Intralogistikmarkt.

Essenziell ist die Intralogistik insbesondere dafür, dass unser tägliches Leben, sämtliche Industrien und viele Dienstleistungen überhaupt stattfinden können. Denn: Ohne funktionierenden Rohstoff-, Waren- oder Informationsfluss kann nichts produziert, kommuniziert oder verkauft werden. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Intralogistik genau dann wahrgenommen wird, sobald etwas nicht funktioniert, wenn zum Beispiel ein riesiges Frachtschiff den Suezkanal blockiert, Social Distancing die Arbeit in Warenlagern verlangsamt oder gar aussetzt oder ein Streik um die Konsequenzen des Brexit den Verkehr lahmlegt. In Zukunft könnte die Ursache ganz anders aussehen, denn gerade im Intralogistik-Bereich fehlen vermehrt Fach- und Arbeitskräfte. Mit fatalen Folgen, denn: ohne Personal keine Material- und Warenflüsse.

Fachkräfte gesucht

Das wird auch bei LAPP, dem führenden Anbieter von integrierten Lösungen und Markenprodukten im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnik sichtbar: „Wir bemerken in der gesamten EU einen immer akuteren Fachkräftemangel, inzwischen auch Arbeitskräftemangel. Davon stark betroffen ist gerade der Bereich Intralogistik“, so Wilma Kauke CPO LA EMEA & Global HR Director bei LAPP. „Hier sind smarte Lösungen gefragt, denn die Auswirkungen können bei LAPP, wie bei jedem anderen Unternehmen enorm sein. Da sprechen wir von steigenden Personalkosten, aber auch von erhöhter Arbeitsbelastung der Belegschaft. Ganz zu schweigen von den Konsequenzen, die das für Endkunden haben könnte. Allesamt Punkte, an denen wir schnellstmöglich ansetzen müssen.“ Denn, wenn die Baby-Boomer-Generation in den kommenden Jahren in Rente geht, wird sich die Situation weiter verschärfen.

Selbstfahrende Hubwagen können Mitarbeitende entlasten

Wer an die Zukunft der großen Logistikumschlagplätze und Hochregallager denkt, der landet schnell beim Thema Automatisierung: Selbstfahrende Hubwagen, automatisierte Fördertechnik und Hochregallager, Roboter, die Waren passgenau kommissionieren oder künstliche Intelligenz, die ganze Planungsprozesse übernimmt. „Die Wegweiser für den zukünftigen Erfolg der Logistik sind deutlich zu erkennen“, weiß Thomas Vasterling, Senior Vice President Logistics von LAPP. „Der demographische Wandel und der damit einhergehende Fachkräftemangel sind nur ein Treiber dieser Entwicklung.“

Die Trends der Branche hat der Weltmarktführer für integrierte Lösungen im Bereich der Verbindungstechnologie frühzeitig erkannt und sich 2023 erstmals auf der LogiMAT, der größten Intralogistikmesse Europas, in die wichtigsten Unternehmen der Branche eingereiht. Hier zeigt sich: Mit den Lösungen von LAPP ist eine umfassende Vernetzung von Daten und Prozessen sowie die Erhöhung der Effizienz und Transparenz in der Intralogistik möglich. Die industrietauglichen, robusten und hochwertigen Komponenten für die Vernetzung transportieren Daten und Strom zuverlässig. Für die ebenenübergreifende Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Netzwerkteilnehmer verfügt LAPP über smarte Lösungen für den führenden Protokollstandard PROFINET sowie alle anderen Standards. Besonders gefragt sind Lösungen für die zunehmende Zahl an Hochregallagern, die aus ansteigendem Platzmangel in die Höhe wachsen. Hier bietet LAPP mit der ÖLFLEX® CONNECT CHAIN komplett konfektionierte Schleppkettensysteme, die sich passgenau auf die Bedürfnisse von Kund:innen zuschneiden lassen. Das gilt sowohl für Anwendungen, die Torsion als auch Bewegung erfordern.

Datenleitungen für Logistikprozesse

Für die Industrielle Datenkommunikation hat LAPP mit HITRONIC® Lichtwellenleitern und ETHERLINE® Datenkabeln hochwertige Industriekabel im Portfolio, die eine zuverlässige Datenkommunikation in automatisierten Logistiksystemen ermöglichen. Darüber hinaus unterstützt LAPP die Integration von Robotik und Cobots in logistische Prozesse. Mit speziellen Kabeln und Steckverbindern können diese Maschinen nahtlos in das logistische Umfeld integriert werden. Auf diese Weise lassen sich repetitive Aufgaben automatisieren. Das entlastet menschliche Arbeitskräfte.

Natürlich schüren diese Entwicklungen Ängste. Menschliche Arbeitskraft, so die Befürchtungen vieler Mitarbeitenden in der Logistik, könnte in den nächsten zwei Jahren auf ein Minimum reduziert werden und sich nur noch auf Wartungsarbeiten an den ganz autonom arbeitenden Maschinen beschränken. Besonders gravierend könnten das gerade in Hochlohnländern wie Deutschland ausfallen.

Zukunftstechnologien auch bei LAPP im Einsatz

Auch bei LAPP spielen diese Fragen eine große Rolle für alle Zukunftsprojekte, aber auch in den Köpfen der Mitarbeitenden, denn das Stuttgarter Unternehmen baut in den kommenden Monaten das eigene Logistikzentrum in Ludwigsburg aus und bringt es auf den neuesten Stand der Technik. „In unserer Planung sieht das aber vielmehr so aus, dass die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Robotern und der Einsatz anderer Zukunftstechnologien selbstverständlicher wird, anstatt dass wir unsere Mitarbeitenden durch Maschinen ersetzen“, beruhigt Thomas Vasterling. Indem ein solcher Umbau vor allem Prozesse optimiert, stellt LAPP mithilfe der eigenen Produkte und Lösungen sicher, dass der aktuelle Fachkräftemangel keine Auswirkungen auf die eigene Lieferfähigkeit hat. „Grundsätzlich erreichen wir durch den Umbau und Ausbau deutlich mehr Lagerkapazität und erhöhen unsere Verfügbarkeit und Durchlaufgeschwindigkeit vor Ort. Somit können wir alle unsere Kunden so zeitnah beliefern, wie sie es benötigen“, so Thomas Vasterling. Ein modernes IT-System senkt darüber hinaus die Fehlerquote und sorgt im besten Fall dafür, dass insgesamt weniger Abfall im Logistikzentrum entsteht.

Das Logistikzentrum von LAPP in Ludwigsburg

Und das ist nur der Anfang: Intelligente Technologien machen es künftig etwa möglich, die sogenannten Best Ager mit altersgerechten Arbeitskonzepten zu unterstützen. Das bedeutet etwa, dass die körperliche Belastung bei Standardtätigkeiten mit dem Einsatz von intelligenten Robotern reduziert wird. Dazu gehören beispielsweise das Heben, Stapeln und Kommissionieren. Hier können Maschinen die Arme und Schultern von Logistikmitarbeitenden entlasten. „Die Arbeit in der Logistik wird anspruchsvoller und weniger körperlich, das bedeutet aber nicht, dass sie ganz ohne unsere Mitarbeitenden und insbesondere ohne Fachkräfte funktioniert“, fasst Wilma Kauke zusammen. „Und genau da brauchen wir auch wieder die gut ausgebildeten Fachkräfte, die uns immer mehr fehlen. Hier setzen wir darauf, unsere eigenen Mitarbeitenden intern nach ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen weiterzubilden und zu halten.“ Das bedeutet: Ersetzbar wird der Mensch in der Intralogistik nicht – für die Prozesse im Arbeitsalltag gibt es Automatisierungslösungen von LAPP.