LAPP hat hierfür sogenannte „Milk-runs“ eingeführt. Es funktioniert wie in Amerika der Milchwagen. Er liefert morgens die Milch an und nimmt die vor der Tür bereitgestellten leeren Flaschen wieder mit. Es gibt keine Leerfahrten. Das Modell funktioniert auch mit Kabeln.
Früher hat LAPP zum Beispiel Kabel von seinen verschiedenen Lieferanten aus Ostdeutschland oder Italien separat erhalten, jeder Lieferant hat mit einigen wenigen Paletten angeliefert. Heute holen unsere Spediteure Ware von 2 – 6 Lieferanten an festen Tagen pro Woche ab und liefern alles in einem LKW an. Auf dem Rückweg nehmen die Spediteure dann Ware von LAPP für deutsche Kunden oder Leertrommeln für die Produktion wieder mit. LAPP versucht Leerfahrten oder nur teilausgelastete LKW zu und ab den Logistik- und Dienstleistungszentren so weit wie möglich zu vermeiden.
„Wir haben unsere Transportwege komplett neu organisiert. Während unsere Landesgesellschaften früher aus jedem einzelnen Logistikstandort beliefert wurden, kommen alle Waren jetzt erst mal zentral in unser größtes Logistik- und Dienstleistungszentrum nach Ludwigsburg. Und von dort fährt dann jeweils nur noch ein LKW in die jeweiligen Länder, der Hauptlauf erfolgt konsolidiert. So können wir unseren Landesgesellschaften individuell auf sie zugeschnittene Transportkonzepte anbieten“, erklärt Transportmanagerin Stefanie Tesin.
Dafür werden aber auch zuverlässige und verantwortungsvoll handelnde Spediteure benötigt. Seit über 15 Jahren arbeitet LAPP mit dem Logistikunternehmen Heppner zusammen, das mit seinen 3.200 Mitarbeitern Spezialist für den Warenverkehr zwischen Frankreich und Deutschland ist. Die Unternehmensgruppe hat sich nun zum Ziel gesetzt bis 2025 50 Prozent der Fahrzeugflotte auf Erdgasfahrzeuge umzustellen. Verflüssigtes Erdgas (LNG) gilt als umweltschonende Alternative zum Dieselantrieb bei LKWs. Experten gehen von einer CO2-Einsparung zwischen 10 und 20 Prozent gegenüber mit Diesel betriebenen LKWs aus. Beim Einsatz von Biogas fiele die Energiebilanz noch deutlich besser aus. Didier Phillipps, Niederlassungsleiter von Heppner in Forbach: „Unser Ziel ist, so rasch wie möglich auf Biogas umzustellen und gleichzeitig unsere Partner und Lieferanten in Bezug auf einen nachhaltigen Transport zu unterstützen.“ Außerdem will Heppner zusätzlich eigene Tankstellen an allen großen Logistik-Hubs in Paris, Lyon, Straßburg, Le Mans und Lille betreiben. „Dieses langfristige Engagement macht Heppner zu einem der aktivsten Akteure des ökologischen Wandels in der Transport- und Logistikbranche“, betont Didier Phillipps.
Auch auf der Strecke zwischen dem LAPP Produktionswerk in Forbach und dem Logistik- und Dienstleistungszentrum in Ludwigsburg ist mittlerweile ein Gas-betriebener LKW unterwegs. Dieser bringt die produzierten Kabel ins Logistik- und Dienstleistungszentrum nach Ludwigsburg und nimmt auf der Rückfahrt die bestellten Kabel von französischen Kunden wieder mit. Über das LKW-Netzwerk von Heppner werden die Bestellungen weiterverteilt. Zweimal die Woche werden auch die Leertrommeln zur Wiederverwendung wieder in die Produktion nach Forbach zurückgebracht.
Stefanie Tesin: „Wir sind kontinuierlich dabei, gemeinsam mit Heppner unsere Transporte ressourcenschonender zu optimieren. Das spart auch Kosten.“ Im Fokus von LAPP ist auch der effizientere Einsatz von Verpackungsmaterialien. Während Verpackungslösungen aus Kunststoff in ihrem Materialanteil reduziert und durch wiederverwertete Kunststoffe (sogenannte Rezyklate) ersetzt werden, bindet LAPP seine Kabeltrommeln vermehrt in Mehrweg-Konzepte ein. Nicht nur für interne Transporte, sondern auch zu unseren Kunden hin stehen nachhaltige Verpackungslösungen an oberster Stelle.
Zudem sind in allen Logistik- und Dienstleistungszentren fast ausschließlich Elektrostapler unterwegs. Und beim Versand von Paketen arbeitet LAPP mit dpd zusammen. Das Unternehmen garantiert einen klimaneutralen Versand, indem es den CO2-Ausstoß kompensiert.
Stefanie Tesin: „Unser Ziel ist eine grüne Logistik.“ Im Sommer plant LAPP dazu mehrere Workshops um die Energieeffizienz in der Logistik noch weiter zu verbessern.
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