LAPP
Man sieht das neuen LAPP Logistikzentrum in Polen von oben
Das neuen LAPP Logistikzentrum in Polen

Amateure diskutieren über die Taktik, Profis über die Logistik. In diesem Satz steckt viel Wahres – finden zumindest Logistik-Experten. Aber es stimmt schon: „Wer seine Logistik nicht im Griff hat und seine Kunden nicht auf den Punkt mit Ware versorgen kann, wird langfristig nicht überleben“, prophezeit Boris Katic, COO für die Region LA EMEA bei LAPP. Kunden erwarten, dass selbst Zulieferer für Investitionsgüter agieren wie eine Art Amazon. Man bestellt online und schon am nächsten Tag klingelt der Paketbote. Die Lieferfähigkeit spielt für die Kunden eine immer größere Rolle, das belegen die Umfragen, die LAPP regelmäßig unternimmt, zuletzt mit 500 Kunden europaweit. Egal, wen man wo fragt, das Thema Logistik landet immer unter den Top 5.

Es zeichnen sich einige Trends in der Logistik ab, die erhebliche Auswirkungen auf die Unternehmen haben werden. Hier die fünf wichtigsten Trends:

Schnelligkeit ist (nicht) alles

LAPP wirbt damit, viele Standardprodukte in vielen Gegenden der Welt innerhalb von 24 Stunden zum Kunden zu bringen. Was sich immer mehr zeigt: Eigentlich geht es nicht um die 24 Stunden, sondern um den „richtigen“ Lieferzeitpunkt nach Kundenwunsch. Der unterscheidet sich in den verschiedenen Vertriebskanälen erheblich. Ein Beispiel: LAPP hat die gesamten Kabel für den innovativen Windpark in Gaildorf bei Schwäbisch Gmünd geliefert. Der Auftrag wurde Monate vor dem Einbau erteilt, LAPP wusste also lange vorher, welche Kabel geliefert werden mussten. Alles ganz entspannt also? Keineswegs, denn die Baufirma Max Bögl erwartete, dass die Kabel auf die Minute an der Baustelle verfügbar sein sollten. Immer mehr Kunden verlangen eine Lieferung just-in-time oder sogar just-in-sequence.

Arbeiter verlegen Kabel in einem Windrad
Man sieht Regale mit Kabeltrommeln im Logistikzentrum in Hannover

Unterschiedliche Vertriebskanäle brauchen unterschiedliche Logistik

LAPP arbeitet in seiner neuen Logistikstrategie mit einer segmentierten Supply Chain. Das gut planbare Projektgeschäft etwa für Windenergieanlagen versorgt das Unternehmen aus dem neuen Logistikzentrum in Polen. Das Logistik- und Dienstleistungszentrum in Ludwigsburg dagegen ist hochautomatisiert und spezialisiert auf Standardartikel und kundenspezifische Lösungen. Zusätzlich ging kürzlich das neue Logistikzentrum in Hannover an den Start. Es ist eine Art Hybridlager, von wo aus LAPP das Projekt- als auch das Komponentengeschäft abwickelt.

Man sieht das neuen LAPP Logistikzentrum in Hannover von vorne mit Kabeltrommeln im Freien
Das neue Logistikzentrum in Hannover ist eine Art Hybridlager, von wo aus LAPP das Projekt- als auch das Komponentengeschäft abwickelt

Logistik muss in die Zukunft schauen

Warum ist Amazon so schnell? Ein Geheimnis ist, dass der Handelsriese fast alle Produkte immer auf Lager hat, dank ausgeklügelter Prognosemethoden auf Basis selbstlernender Algorithmen. Auch LAPP arbeitet mit Vorhersagen. Der Vertrieb erstellt eine Prognose für die kommenden Monate und die Ware wird bereits vorproduziert oder bei Lieferanten vorbestellt, manchmal sogar schon bevor der Kunde den Auftrag an LAPP erteilt. Mit 70 Prozent liegt die Trefferquote der Vorhersage hoch genug, dass es sich auch dann noch lohnt, wenn eine Vorhersage mal daneben liegt. „Die Lieferservicequote bei LAPP erreicht sehr hohe 98 Prozent“, sagt Boris Katic. „Das heißt, dass wir nahezu alle Bestellungen direkt ab Lager bedienen können.“

Man sieht LAPP Versandpakete
Man sieht moderne fahrerlose Transportsysteme die Kabeltrommel zu den Ablängmaschinen bringen

Lieferant und Kunden tauschen mehr Daten aus

Wenn ein Kunde bei LAPP ein Kabel bestellt, läuft diese Bestellung über das SAP-System in die Siemens-Steuerung im Lager in Ludwigsburg, wo das bestellte Produkt automatisch aus dem Regalplatz geholt und zum Verpacken gefahren wird. Das geht nur, wenn alle Systeme über offene Schnittstellen miteinander reden. Der Trend ist, dass immer mehr Händler LAPP den Zugriff auf ihre Daten und Systeme erlauben. So sieht LAPP, wenn ein Produkt bestellt wird. Fällt der Vorrat im Lager unter ein kritisches Limit, liefert LAPP es automatisch nach, ohne dass der Händler selbst aktiv werden muss.

Logistik wird nachhaltiger

Viele Produkte des täglichen Gebrauchs fahren tausende oder gar zehntausende Kilometer durch die Weltgeschichte, bis sie in unserem Supermarkt landen. Entsprechend hoch ist der Ressourcenverbrauch und der CO2-Fußabdruck. LAPP tut alles, um Transportwege so kurz wie möglich zu machen. Ein Kabel, das in Italien hergestellt wird und für einen Kunden in Italien bestimmt ist, wird direkt aus der Fabrik dorthin geliefert. LAPP hat heute Lieferpartnerschaften mit 19 Lieferanten. Der gleiche LKW fährt zum Beispiel die Leitungen eines Zulieferers sowohl zu Kunden von LAPP als auch zu dessen eigenen Kunden. Mit solchen Maßnahmen hat LAPP die Auslastung der LKW von 60 auf 80 Prozent erhöht, die Transportwege sind um ein Drittel geschrumpft.

Man sieht einen LKW der vom LAPP Logistikzentrum losfährt

Dieses Gesamtpaket innovativer und kundenzentrierter Logistik zahle sich aus, so Boris Katic: „Allein durch unsere bessere Lieferfähigkeit haben wir in der Corona-Krise Marktanteile gewonnen.“

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Videobild: LAPP Logistik – für Sie weltweit unterwegs

Video: © LAPP Logistik – Für Sie weltweit unterwegs