LAPP
Mit dem Smartphone können Fotos von Produkten gemacht werden, die die Software innerhalb von Sekunden identifiziert.

Innovation wird bei LAPP großgeschrieben und macht einen wichtigen Teil der Unternehmens-DNA aus. Doch wie entstehen neue Innovationen? „Technik Push“ und „Market Pull“ sind die häufigsten Angaben, wenn Unternehmen an neuen Ideen tüfteln. Manuel Richter, Teamleiter Digital Sales bei LAPP, ist ein echter Enthusiast für die Digitale Trans¬for¬ma¬tion. Zusammen mit Dominik Schmalzried, Global Business Process Owner Digital Innovation, hat er sich der Mission verschrieben, LAPPs Digitalisierung voranzutreiben. Die beiden haben bereits gemeinsam das Kabelbestandsmanagement auf Kundenseite mit einer neuen digitalen eKanban Lösung revolutioniert. „Für LAPP bedeuten Innovationen, Dinge zu entwickeln, die Kundenbedürfnisse erfüllen – und die Idee einer Bild-Suche mit einer Shop-Verknüpfung kann für unsere Kunden ein echter Mehrwert sein. Gleichzeitig bedeutet Digitalisierung für uns nicht nur die Digitalisierung von alten, bestehenden Geschäftsprozessen, sondern auch gänzlich neue Wege zu gehen, die durch die digitale Welt erst möglich werden. Genau das ist die Mission digitaler Innovationen bei LAPP“, so Dominik Schmalzried.

Ob die Bilderkennung ein LAPP Use Case werden kann, wurde von Dominik Schmalzried und Manuel Richter also zunächst nach dem Kundenverhalten evaluiert: Der Prozess, einen richtigen Artikel zu identifizieren, ist auf Kundenseite sehr zeitintensiv. Während auf Kabeln der Aufdruck Aufschluss über Lieferant, Typenbezeichnung und Spezifikation gibt, verhält es sich beispielsweise mit Kabelverschraubungen anders. „Hier ist nur der Lieferant aufgedruckt. Der Kunde müsste Artikelname mühselig recherchieren, und den Durchmesser und Länge nachmessen oder im Handbuch nachschlagen“, weiß Manuel Richter. „Deshalb haben wir für all unsere Produkte eine Lösung entwickelt, um diese Zeit zu sparen. Unser Ziel: vom Bild zur Bestellung in unserem Online-Shop in ein paar Sekunden in so wenig Klicks wie möglich.“

Mit der Visual Search Lösung lassen sich Kabeltypen über ein Foto durch die Software identifizieren.
Im FutureLab auf dem LAPP Messestand konnten Kunden sich von der Lösung überzeugen.

Die Lösung für den Kunden ist eine responsive Webanwendung, die die direkt mit dem LAPP Online Shop verbunden ist. Wer ein Foto des zu identifizierenden Produkts hat, kann dieses entweder über den Browser hochladen oder über die mobile Anwendung eine Aufnahme mit dem Smartphone machen. Das System im Hintergrund ermittelt aufgrund der Parameter das entsprechende Produkt. Mit einem Klick kann dieses dann in den Warenkorb des Online Shops gelegt und der Bestellprozess eingeleitet werden. Darüber hinaus lassen sich in der Anwendung auch gänzlich neue Interaktionsmöglichkeiten mit Kunden entwickeln.

Damit die korrekte Identifizierung der Produkte möglich ist, sind eine Vielzahl an Daten notwendig. Grundlage für die zuverlässige Erkennung ist das Produktinformationssystem von LAPP. Darin sind alle Informationen, wie synthetische Daten, eines jeden Produkts hinterlegt. Diese Informationen werden genutzt, um die KI über maschinelles Lernen anzutrainieren. Diese Software ist vollständig auf die LAPP Bedürfnisse zugeschnitten und besteht aus zwei wesentlichen Elementen: Der erste Teil ist die die sogenannte Optical Character Recognition, oder kurz: OCR), was eine Texterkennung auf Kabeln ermöglicht und so das Kabel viel schneller identifizierbar macht als die Alternative, von Hand in ein Suchfeld den Text eintippen zu müssen. Der zweite Teil heißt „pattern recognition“ und ermöglicht die automatische Identifizierung von spezifischen Merkmalen und Mustern in Daten. Hierbei können komplexe Geometrien von dreidimensionalen Bauteilen, beispielsweise Kabelverschraubungen, für die KI-Applikation erkennbar gemacht werden.

Dominik Schmalzried betreute die technische Seite des Projekts und weiß: „Wir gehen hier wirklich an die Grenzen der künstlichen Intelligenz und befähigen jeden, ein Produkt-Experte zu werden. Der Kunde kann das Produkt, das er vor sich hat, selbst scannen, indem er ein Foto mit seinem Smartphone macht, und schon hat er alle Informationen zur Hand.“

Das Team rund um Manuel Richter und Dominik Schmalzried hat seinen Blick aber auch darüber hinaus gerichtet. Mit der Lösung von LAPP lassen sich nicht nur die eigenen Produkte erkennen, sondern auch die von Wettbewerbern: „“Somit können wir unseren Kunden auch unsere Alternativen zu Wettbewerbsprodukten anbieten.“

Die „pattern recognition“ macht die automatische Identifizierung von dreidimensionalen Bauteilen, beispielsweise Kabelverschraubungen, durch die KI-Applikation möglich.

Der Innovationspreis von LAPP, der Eddie Lapp Award, wird jährlich für herausragende innovative Projekte vergeben, an denen LAPP Mitarbeitende beteiligt waren. Eine unabhängige Jury bewertet die eingereichten Projekte und prämiert diese. Um die Innovationskultur zu fördern, ermöglicht das Unternehmen allen Mitarbeitenden zusätzliche Freiräume neben dem Tagesgeschäft, um sich für Entwicklungsprojekte mit Potential einzusetzen.

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