LAPP

In Desio (MB), Lombardei, arbeitet Lapp Italia nach dem Vorbild der deutschen Muttergesellschaft: Produkte und Lösungen aus dem Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie werden für eine breite Palette von industriellen Anwendungen landesweit vertrieben. Die meisten Systemlösungen stellt dabei die eigene Tochtergesellschaft mit einer ÖLFLEX CONNECT -Produktionsanlage, LAPP Sistemi Italia, her: „Unser eigentliches Geschäft besteht darin, maßgeschneiderte Produkte nach den Anforderungen der Unternehmen zu entwickeln, die zu uns kommen“ erklärt Andrea Giubilei. Besonders wichtig dabei: Das Einhalten von Lieferterminen, um das Versprechen von LAPP, Produkte und Leistungen global stets pünktlich zu liefern, einzuhalten.

Um also potenziellen Produktionsausfällen entgegenzuwirken, müssen Giubilei und sein Team sicherstellen, dass gewisses Grundlagenmaterial für die Produktion zu jeder Zeit auf Lager ist. Dies umfasst dabei nicht nur offensichtlich wichtige Teile wie beispielsweise Steckverbinder und Kabel, sondern auch für die Fertigstellung der Lösungen nicht weniger wichtige Produkte wie Aderendhülsen oder Etiketten. Eine kostspielige Angelegenheit, denn Komponenten und Kleinteile im optimalen Mengenbereich zu halten, bedeutet für LAPP weit mehr als der Wert des Materials selbst. Zeit und vor allem personelle Ressourcen müssen aufgewandt werden. Vom Lagerpersonal in Desio erfordert das permanente Aufmerksamkeit. Um den Mindestpreis sicherzustellen müssen die benötigten Produkte zum richtigen Zeitpunkt bei den verschiedenen Lieferant:innen bestellt werden. Eine besondere Herausforderung hierbei: Die Heterogenität der kundenindividuellen Lösungen macht den gesamten Prozess noch komplexer. „Wir produzieren sehr kundenspezifische Kabel“, fährt der Produktionsleiter fort. „Der Beginn eines Rationalisierungsprozesses war angesichts der Variabilität der Produktcodes und der Lieferanten, mit denen wir zu tun haben, unvermeidlich“.

Entsprechend habe das italienische Team bereits versucht, dem ganzen Arbeitsaufwand effektiv entgegenzuwirken. Das Ziel dabei? „Uns ausschließlich auf unsere Arbeit zu konzentrieren“, so Giubilei. Die Lösung fand er schlussendlich in einem japanischen System, das eine nahtlose Materialversorgung in der Fertigung durch eine Steuerung des Materialflusses und der Produktion gewährleistet: „Wir hatten intern ein System auf der Basis des Kanban-Modells eingerichtet und verwaltet“.

Doch leider löste dieser Ansatz das Problem der italienischen Niederlassung nicht vollständig. „Wir waren auf dem richtigen Weg, aber der Aufwand an Arbeitsstunden pro Mitarbeitenden erschien uns ungerechtfertigt im Vergleich zum Wert der Teile, der im Durchschnitt bei einigen Cent pro Stück lag“, erklärt Giubilei.

Eine neue Lösung musste also her. Gefunden wurde diese mit RS ScanStock®, einer Dienstleistung vom LAPP-Kunden und Anbieter von Industrie- & Elektronik-Lösungen RS. Die langjährige Beziehung beider Unternehmen und die solide Vertrauensbasis machten den Rollentausch für das Projekt einfach.

Auch die Lösung von RS basiert auf dem Kanban-System. Die Dienstleistung ist dabei nicht nur in der Lage die Lieferung, sondern auch das gesamte Management des Bestandsanpassungsprozesses abzudecken. Von der Produktauswahl über die Verwaltung der Produktbestellungen bis hin zur Wiederauffüllung liegen für Produkte mit geringem Wert und hohem Umschlag künftig also alle Schritte bei den RS-Mitarbeitenden. Für Einkauf und Produktion von LAPP bedeutet das vor allem einen Entfall der Jonglage mit verschiedenen Ansprechpartner:innen und somit eine enorme Zeitersparnis. So bleibt mehr Zeit, um Fokus auf strategisch wichtigere Lieferungen und Aufgaben zu legen.

Andrea Giubilei, Produktionsleiter bei Lapp Sistemi Italia

Die Reduktion auf einen Lieferanten ermöglicht LAPP zudem Einsparungen bei der Preisgestaltung in der Kette, da die Lagerbestände mit der Kundennachfrage von LAPP in Einklang gebracht werden. Konkret bedeutet dies, dass Komponenten nicht ersetzt werden, wenn sie nicht verbraucht werden. „Mit RS ScanStock® arbeiten wir mit der Sicherheit, dass wir das Produkt immer dann zur Verfügung haben, wenn wir es brauchen“, betont Giubilei. „Die Verwaltung dringender Lagerbestände zwischen Bestellungen und Mahnungen war früher unverhältnismäßig teuer und setzte uns unter Druck. Jetzt ist unser Arbeitsablauf kontinuierlich und einheitlich“. Doch das ist noch nicht alles, denn die Lösung vermeidet nicht nur Verschwendung, sondern auch Produktionsstillstände aufgrund von Materialmangel. „Wir können uns mit Material eindecken, wenn die Auslastungsprognosen höher sind oder wenn wir wissen, dass die Hersteller längere Lieferzeiten haben. Die gesamte Verwaltung ist an RS delegiert und alles ist viel einfacher für uns“.

Neben all den erwähnten Vorteilen bestätigt die Entscheidung für den Lösungsansatz mit RS ScanStock® die generelle Ausrichtung von LAPP auf Leistungsverbesserung, denn es handelt sich um ein Projekt, bei dem weitere Entwicklungen nicht ausgeschlossen sind. Man plane, so Giubilei, sich auch in Zukunft bei der Kanban-Verwaltung von strategischerem Produktionsmaterial auf RS ScanStock® zu verlassen. Angestrebt werde dies beispielsweise bei den Steckverbindern für die Kabelbäume von LAPP, um einen größeren Nutzen zu erzielen und somit den Mehrwert der gewählten Lösung zu erhöhen. „Die Integration von RS ScanStock ® ist auch das Ergebnis unseres Engagements, um Spitzenleistung im Betrieb zu erreichen“, schließt Giubilei.