LAPP
Das Bild zeigt einen Stapler eines Zementwerk in Togo.

Die Kollaboration mit AIUT führte nun zur Realisierung eines internationalen Projekts in Afrika. Eine Applikation von LAPP Polen unterstützt nun die Arbeit eines Staplers im Zementwerk Togo.

Doch wie sieht diese Arbeit genau aus? Lose Materialien, die im Zementproduktionsprozess verwendet werden, müssen von ihm bewegt und gelagert werden. Um diese Aufgaben erledigen zu können, ist der Stapler mobil – er bewegt sich auf einer Schienenplattform.

Das Bild zeigt eine Schleppkette.
Das Bild zeigt eine neu gelieferte Schleppkette von LAPP.

Das dafür notwendige Kettenführungssystem mit Verkabelung musste erneuert werden, da die bestehende Maschine des Öfteren ausgefallen war. Der Grund für den Ausfall war die zu große Nähe zum Förderband, das Schüttgut transportiert. Dadurch gerieten immer wieder herabfallende Klumpen des Schüttgutes in die Führung und beschädigten die Konstruktion.

LAPP Polen lieferte für dieses Problem die optimale Lösung: Ein neues Führungssystem, das in einem sicheren Abstand zum Förderer montiert wird. Dadurch konnte das Risiko einer Beschädigung der Führung durch äußere Einflüsse minimiert werden.

Doch die Auswahl einer geeigneten Schiene für das Projekt war mindestens genauso komplex wie der industrielle Prozess der Zementherstellung selbst. Dieser besteht in der Regel aus fünf technologischen Hauptvorgängen: der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung, dem Klinkerbrennen, der Mahlung und schließlich der Verpackung.

Es war also eine Reihe an Datenanalysen im Vorfeld notwendig, welche zum einen das Gewicht und die Größe aller Komponenten erfasst, die sich in der Kette befinden werden. Zum anderen musste die Strecke, über die sich die Geräte bewegen, definiert werden. Auch wurde festgelegt, wie und in welche Richtung (vertikal oder horizontal) die Kette montiert werden sollte. Kabel und Drähte mit ähnlichen Durchmessern sollten zudem durch die Verwendung von Trennstegen gruppiert werden. Der minimale Biegeradius der Führung selbst sollte gleich oder größer sein als der empfohlene Radius des steifsten Kabels in der Baugruppe.

Die Analyseergebnisse führten zur Auswahl des Modells 328SU der Gleitführungsserie, denn die Gleitführungen sind für den Transport von Kabeln über lange Strecken konzipiert. Typischerweise entspricht die Länge der Führung etwa der Hälfte des Bewegungsbereichs des Geräts. Entsprechend beträgt die Länge der Führung im Zementwerk in Togo ca. 40 m bei einem Bewegungsbereich von ca. 80 m. Jedes der installierten Kabel hat hingegen eine Gesamtlänge von 122 m. Spezielle Trennstege im Inneren der Führung verhindern, dass sich die Drähte überlappen.

Für den Dauerbetrieb wurden drei spezielle Leitungen gewählt, die allesamt mit einem PUR-Außenmantel ausgestattet sind. Dadurch sind sie sehr robust, abrieb und – schnittfest sowie beständig gegen Öle und Bohrschlämme. Die Steuerleitung ÖLFLEX® FD 855 P wurde verwendet, da sie zudem optimal für den Einsatz unter anspruchsvollsten Betriebsbedingungen geeignet ist. So ist sie an einen weiten Temperaturbereich angepasst (flexibel von -40 °C bis +80 °C), halogenfrei und selbstverlöschend. Ihr geringer Außendurchmesser ermöglicht den kleinsten absoluten Biegeradius unter allen Standardkabeln für mobile Anwendungen. Die Energieleitung ÖLFLEX® CHAIN 90 P wurde hingegen verwendet, da sie einadrig und sehr flexibel ist. Dadurch kann sie als Alternative zu mehradrigen Kabeln eingesetzt werden, wenn außergewöhnliche Anforderungen an den Platzbedarf oder Mindestbiegeradien bestehen. Zu guter Letzt kam das Kabel HITRONIC® HDM700 8G62,5/125 OM1 zum Einsatz. Dank seiner geringen Größe ist es bequem zu installieren und ermöglicht eine hohe Flexibilität durch einen geringen Biegeradius. Zudem ist das Kabel ideal für die Hochfrequenz-Datenübertragung, denn es enthält keinerlei Metallelemente und ist somit völlig unempfindlich gegen elektromagnetische Störungen.

Das Bild zeigt einen Einblick in ein Zementwerk in Togo.

Wie alle Kabel, die bei LAPP im Dauerbetrieb eingesetzt werden, wurden auch diese zuvor in speziellen Stationen getestet. Simuliert werden dabei reale Belastungen, die jedoch über die normalen Arbeitsbedingungen hinausgehen: Die Kabel werden in den speziellen Geräten Torsionen oder erheblichen Beschleunigungen ausgesetzt. Auf diese Weise kann die Lebensdauer der Kabel in der vorgesehenen Anwendung sicher bestimmt werden. Im Zementwerk in Togo dürfte in den nächsten Jahren dank der zuverlässigen Lösung und der robusten Kabel von LAPP also vorerst nichts mehr aus den Fugen geraten.

Videobild „AIUT Automatik und Robotertechnik“

Video: © AIUT: Automatik und Robotertechnik