LAPP
Das Bild zeigt eine Anlagen zur Herstellung von Nudeln.

In der Corona-Pandemie ist das Thema Hygiene ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt, speziell in der Lebensmittelindustrie, vor allem durch die Ansteckungen in Schlachthöfen. Das macht nochmal klar, dass Hygiene bei der Verarbeitung von Lebensmitteln kein Selbstläufer ist, sondern steter Anstrengungen bedarf. Das betrifft auch LAPP. „Wegen Corona sind die Hygienemaßnahmen noch einmal verschärft worden“, sagt Joachim Strobel, Produktmanager für EPIC® Stecksysteme. „Derzeit haben wir bei Steckverbindern einige Produktneuheiten in der Entwicklung.“ Die sind so konstruiert, dass Keime nicht darauf haften können, außerdem lassen sie sich auch mit heißem Dampf und aggressiven Reinigungsmitteln säubern.

LAPP hat bereits ein umfangreiches Portfolio solcher Produkte aufgebaut. Ab und zu verlangen Kunden allerdings Sonderlösungen. Eine solche Lösung hat LAPP für einen italienischen Hersteller von Trocknungsanlagen für Nudeln entwickelt. Es handelt sich um einen Rundstecker, der die Ventilatoren versorgt, mit denen die Nudeln getrocknet werden. Die Luft strömt mit 100 bis 130 Grad Celsius durch die riesigen Trocknungskammern.

Das Bild zeigt einen LAPP einen Steckverbinder, den LAPP speziell für Anlagen zur Herstellung von Nudeln, aus einer speziellen Kupferlegierung entwickelt hat.
Speziell für Anlagen zur Herstellung von Nudeln hat LAPP einen Steckverbinder aus einer speziellen Kupferlegierung entwickelt

Trocknen im Hitzebad

Früher wurden die Ventilatoren fest verdrahtet, also blanke Leiterenden in Klemmen geschraubt. Auch versierte Elektriker benötigen dafür einige Minuten, weniger versierte verwechseln vielleicht sogar die Adern. Und fällt ein Ventilator aus, dann ist jede Minute kostbar. In einer großen Trocknungsanlage bedeutet eine Stunde Stillstand einen Produktionsverlust von mehreren Tonnen Nudeln.

Der Hersteller der Nudeltrocknungsanlagen hat daher entschieden, den Anschluss der Ventilatoren künftig mit Steckverbindern auszuführen. Die Ingenieure von LAPP empfahlen als Alternative zum teuren Edelstahl eine spezielle Kupferlegierung. Diese hält die geforderten Temperaturen sowie die Säure aus, die aus den Nudeln dampft, und ist dennoch relativ einfach maschinell zu bearbeiten, sodass die Kosten für den Steckverbinder nicht wesentlich über denen eines Standardproduktes liegen. Außerdem besitzt das Gehäuse gute EMV-Eigenschaften bei guter mechanischer Stabilität. „Gemeinsam mit dem Kunden haben wir das Stecksystem entwickelt und ein Jahr lang ausführlich getestet. Bei der Nahrungsmittelproduktion muss jede Eventualität beachtet und geprüft sein“, sagt Joachim Strobel.

Ohne Ecken und Kanten

Der EPIC® Steckverbinder ist nach den Prinzipien des Hygienic Design konzipiert, also mit möglichst wenigen Ecken und Kanten. Auch hier spielt das verwendete Material seine Vorteile aus. Es hat eine sehr glatte Oberfläche, auch ohne Beschichtung, die abblättern und in die Produktzone fallen könnte.

Weil jede Kette nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied, galt hohe Aufmerksamkeit auch der Leitung. Diese muss ebenfalls mechanische Belastung, Milchsäure und Hitze aushalten. Die Wahl fiel auf Silikon-Leitungen von LAPP, die beständig sind gegen pflanzliche und tierische Öle und Fette und die Temperaturen bis 180 Grad Celsius aushalten. Die Dichtungen, die im Steckverbinder sitzen, sind aus Fluorkautschuk (FKM), einem hochwertigen Dichtungskunststoff für viele Anwendungen. Um Fehler bei der Montage auszuschließen, empfiehlt LAPP die Verwendung vorkonfektionierter Leitungen und Stecker.

Das Bild zeigt einen LAPP einen Steckverbinder, den LAPP speziell für Anlagen zur Herstellung von Nudeln, aus einer speziellen Kupferlegierung entwickelt hat.
Der Kunde wünschte sich für die Steckverbindungen eine pragmatische Lösung: Eine die robust genug ist, um die feuchte, saure Wärme in der Anlage zu überstehen und die dennoch nicht zu teuer ist.

Trotzt auch unbekannten Reinigungsmitteln

Der Kunde hat den neuen Steckverbinder mit der patentierten Steckergeometrie in einer laufenden Produktionsanlage mit Erfolg ein Jahr lang getestet und dann die technische Freigabe erteilt. Er kommt bei der kommenden Generation der Trocknungsanlagen an den Ventilatoren zum Einsatz. „Das Konzept hat Potenzial für weitere Anwendungen in der Lebensmittelbranche, auch Edelstahl-Varianten des Steckverbinders sind denkbar“, sagt Joachim Strobel. Denn die Anlagenbauer von lebensmittelverarbeitenden Maschinen wüssten oft nicht, welchen Reinigungsmitteln die Maschinen beim Kunden ausgesetzt seien – oft wüssten es die Hersteller der Lebensmittel selbst nicht. Denn die Reinigung übernehmen meist Subunternehmer, die nicht immer genaue Angaben über die verwendeten Putzmittel machen. Das Beispiel des beschriebenen Anwenders zeigt aber: Für jede Anwendung finden die Ingenieure von LAPP gemeinsam mit dem Kunden die passende Lösung.

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