Wie geht ein Ingenieur vor, wenn er einen elektrischen Schaltplan für eine Maschine oder einen Schaltschrank erstellt? Wo sind die Hürden, was kostet ihn Zeit, wie könnte man seine Arbeit erleichtern? Diese Fragen stellten Freya Stonawski und Patrick Olivan, Innovationsmanager bei LAPP, drei Elektroingenieuren bei Kunden unterschiedlicher Unternehmensgrößen in Deutschland und Italien. Ihre Antworten lauten zusammengefasst: Die Elektroplanung wird immer digitaler, der Zeitdruck wächst, die Ingenieure müssen mehrere Rollen übernehmen, zum Beispiel als Planer und als Einkäufer. „Die Befragten wollen Einfachheit und möglichst wenige Medienbrüche“, hat Freya Stonawski festgestellt. LAPP setzt diese Erkenntnisse zum Beispiel mit Online-Konfiguratoren in den eigenen Angeboten um, aber auch in den Angeboten von Partnern.
Ein wichtiger Partner ist EPLAN, der Anbieter der gleichnamigen Softwarelösung für die Elektroplanung im Maschinen-, Anlagen- und Schaltschrankbau – eine Art CAD-Software für elektrische Schaltungen, die automatisch Stücklisten erzeugt. „Der Katalog mit den Kabeln von LAPP wird von unseren Kunden rund 400.000 mal jährlich aus unserem Portal in EPLAN heruntergeladen“, sagt Robin Neitzke, bei EPLAN für das Business Development Data Portal verantwortlich. LAPP liege damit in den Top-10 der meistverwendeten Komponentenhersteller, neben Namen wie Siemens und Festo. LAPP sei führend im Produktbereich Kabel und ein strategischer Partner für EPLAN und die gemeinsamen Endkunden. Eine Wertschätzung, die auch umgekehrt gilt: „Für unsere Kunden ist EPLAN meistens ein zentrales Werkzeug, das für ihre Arbeit unbedingt notwendig ist“, betont Patrick Olivan.
Video: © EPLAN Software & Service: EPLAN eBUILD: LAPP IC assembly – PROFINET® Patchcords
Die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mündet nun in ein Pilotprojekt, das genau die Wünsche adressiert, die in der Umfrage der beiden Innovationsmanager zur Sprache kamen: eBUILD. Das neue Modul für EPLAN automatisiert die Elektroplanung mit vorgefertigten oder individuellen Bibliotheken, die der Ingenieur auf Knopfdruck immer wiederverwenden kann. LAPP ist in eBUILD mit einem Produktfinder für die industrielle Datenkommunikation vertreten, zum Start für konfektionierte Patchkabel für Etherline-Verbindungen. PROFINET® ja/nein, feste oder bewegte Verlegung, Stecker männlich oder weiblich – mit wenigen Mausklicks führt der Dialog zum richtigen Artikel, zum Beispiel zu einem Patchkabel, das einen M12-Stecker mit 90°-Winkel mit einem geraden RJ45-Stecker über ein zwei Meter langes Kabel verbindet. Die Verbindung erscheint sofort im Schaltplan. Früher musste der Planer auswendig wissen, wie dieser Artikel heißt und welche Eigenschaften er hat, um ihn passend im Plan einzufügen. eBUILD erleichtert auch dem Gelegenheitsnutzer von EPLAN den Einstieg in die Stromlaufplanung, mit kostenfreien und vordefinierten Teilschaltungen der Produkte für Industrial Communication, einem wichtigen Wachstumsmarkt für LAPP. „Das bringt unseren gemeinsamen Kunden einen enormen Zeit- und Kostenvorteil“, betont Robin Neitzke. eBUILD ist cloudbasiert und damit stets aktuell, außerdem ist es als Freemium-Software kostenlos.
eBUILD hat noch viel Potenzial. Demnächst kann der Planer im Auswahldialog ein Häkchen setzen, ob ein Link zum Webshop von LAPP mit ausgegeben werden soll. Mit einem Klick gelangt er dann in den Shop, wo er den Artikel bestellen kann. Anhand des Kundenfeedbacks soll eBUILD laufend erweitert werden, etwa um weitere Produktfamilien von LAPP. Robin Neitzke und Patrick Olivan blicken optimistisch in die Zukunft: „Mit diesem gemeinsamen Projekt bauen LAPP und EPLAN die gemeinsame Partnerschaft für das durchgängig digitale Schaltplan-Engineering weiter aus.“