Im Jahr 2021 wuchs die indische Wirtschaft um sensationelle 8,7 Prozent. Seitdem ist das einstige Entwicklungsland fünftgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Ende April 2023 überholte Indien mit etwa 1,425 Milliarden Einwohnern zudem das einst bevölkerungsreichste Land China. Auch geopolitisch ist der Einfluss Indiens gestiegen, zum Beispiel, indem es 2023 den Vorsitz der G20 übernimmt. Diese beeindrucke Entwicklung führt zu einem wohlverdienten neuen Selbstbewusstsein und bringt das Land als attraktiven Markt und Standort zunehmend ins Bewusstsein westlicher Unternehmen.
LAPP pflegt seit mehreren Jahrzehnten enge Verbindungen zu Indien: Bereits 1996 errichtet der Weltmarktführer für integrierte Lösungen im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie einen Fertigungsstandort im südindischen Bangalore. LAPP Indien ist heute im ganzen Land vertreten – und das zweitgrößte Unternehmen innerhalb der LAPP Gruppe. Mehrere regionale Vertriebsorganisationen in Delhi, Kalkutta, Mumbai und Bangalore sowie über 20 kleinere Vertriebsbüros und ein starkes Händlernetzwerk unterstützen dabei, auf dem indischen Markt erfolgreich aufzutreten. Andreas Lapp gestaltete das Indien-Engagement von LAPP in seiner Zeit an der Unternehmensspitze entscheidend mit. Er ist seit 2000 indischer Honorarkonsul – seine Erfahrung macht ihn zu einem außerordentlichen Indien-Kenner.
Ein Markt voller Chancen
Ob Infrastruktur, erneuerbare Energien, Verkehr, Rohstoffabbau und -verwertung oder Fertigung – nahezu überall brummt es in der indischen Wirtschaft. Nicht nur das Bevölkerungswachstum, sondern auch hohe staatliche Investitionen leisten dazu einen großen Beitrag. Und in all diesen Branchen, wie auch der boomenden indischen Gesundheitsbranche, steigt die Nachfrage nach Verbindungslösungen: Für 2023 wird für den indischen Kabelmarkt ein Wachstum von über 10 % diagnostiziert, wovon auch LAPP profitiert, angesichts der lokalen Präsenz.
Von den mittlerweile zwei Standorten – der zweite wurde 2012 in Bhopal errichtet und ist heute die drittgrößte Fertigungsstätte der LAPP Gruppe – beliefert LAPP Indien mittlerweile 9.000 Kunden im Wirtschaftsraum Asien-Pazifik, zu 90 % sind es indische Kunden. LAPP liefert dazu einen entscheidenden Beitrag für Indien-spezifische Projekte wie Wohnbau, Technologieparks, Geschäfts- und Krankenhäuser, U-Bahnen und Bahnhöfe und Smart Cities durch beispielsweise ÖLFLEX® Infrastrukturkabel, die in Indien entwickelt und hergestellt werden und sich durch hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Erschwinglichkeit auszeichnen. „Darüber hinaus sind wir natürlich auch in den Branchen aktiv, in denen wir in der ganzen Welt zuhause sind – wie der klassische Maschinen- und Anlagenbau, die Lebensmittelindustrie oder in erneuerbaren Energien“, sagt Andreas Lapp.
LAPPs Engagement ist für beide Seiten von Vorteil: Als indischer Honorarkonsul gründete Andreas Lapp das Indian Business Center Stuttgart (IBC), das indischen Unternehmen u.a. dabei hilft, sich in Baden-Württemberg anzusiedeln. Zudem organisiert er regelmäßig Veranstaltungen, in denen sich Entscheidungsträger aus Indien und Deutschland austauschen können. So entstehen langfristige, tiefe Beziehungen.
Erfolg in Indien: Do’s and don‘ts
Deutsche Unternehmen, die in Indien tätig werden wollen, sollten jedoch einige Dinge beachten, weiß Andreas Lapp: „Wie immer auf der Welt muss man die Menschen kennen und sich Zeit nehmen – das gilt für Indien besonders. Nach Indien zu kommen und zu erwarten, dass in einem Jahr eine Fabrik hochgezogen wird, funktioniert nicht. Es ist eine Demokratie. Da werden nicht wie in China Flächen mit dem Bulldozer freigeräumt, Menschen einfach umgesiedelt, wenn ein großer Investor kommt. Es kann sein, dass es dauert, aber in der Regel bekommt man alle Genehmigungen.“
Es ist in Indien wichtig, als Unternehmer vor Ort mit Behörden, Kunden und Lieferanten persönlich zu reden. Dabei muss man die Diversität des Landes immer mitbedenken: „Es gibt viel interessantes über dieses Land, die Kultur und Gepflogenheiten zu lernen. Indien ist ein Vielvölkerstaat mit vielen Sprachen, wie Europa. Sie können nicht in einem Bundesstaat in Südindien etwas machen und erwarten, dass es in Nordindien genauso funktioniert. Aber das ist ja in Europa auch nicht anders. Man hat in Skandinavien eine andere Kommunikationskultur als in Portugal.“
Wer das beachtet, kann wie LAPP eine konstruktive und nachhaltige Zusammenarbeit mit Indien aufbauen – und sich dadurch auf einem der wichtigsten Zukunftsmärkte der Welt positionieren.